März 1950

 

Plakat zu den Politischen Bildungsabenden, im März 1950, organisiert von der SED

 

Ausstellung »Die Frau als bildende Künstlerin« in Dresden. (30, S. 40)


01.03.1950

 

Wettbewerb „Bereit zur Arbeit und zur Verteidigung des Friedens - vorwärts zum Deutschlandtreffen der Jugend!" Alle Landesverbände der FDJ werden aufgerufen, in Vorbereitung des Deutschlandtreffens um die vom WBDJ gestiftete Fahne zu kämpfen. Im Mittelpunkt des Wettbewerbs stehen die verstärkte politisch-ideologische Arbeit, die Steigerung der Produktion, die Festigung der Organisation und die Gewinnung neuer Mitglieder. (7, S. 69)

 

Eine statistische Sondererhebung zum Sportunterricht in den Schulen der DDR zeigt weitverbreitete Mängel in materieller Hinsicht (Sportstätten, Sportmaterial, Sportbekleidung) und bei der Durchführung des Unterrichts (Sportlehrermangel, Nichterfüllung der Stunden- und Lehrplänen, fehlende Fachqualifikation). Die Volksbildungsorgane treffen Maßnahmen zur Verbesserung des Sportunterrichts. Die sofortige Ausbildung von Schwimmfachlehrern wird veranlasst. (38, S. 36)

 

1. - 9. 3. 1950
In Schierke finden die l. DDR-Meisterschaften in den Wintersportdisziplinen statt. DDR-Meister werden bei den Männern in den alpinen Disziplinen H. Friedel (Abfahrtslauf), H. Mitlöhner (Torlauf und alpine Kombination) und in den nordischen Disziplinen H. Friedel (15-km-Langlauf und Nordische Kombination), Thüringen l (4x10-km-Staffel) und F. Knappe (Skispringen) sowie bei den Frauen H. Pilz (Abfahrtslauf), H. Zeh (Torlauf und alpine Kombination) und G. Uhlig (5-km-Lauf). Im Eiskunstlauf siegen H. Sirinek bei den Männern, B. Schellhorn bei den Frauen und Lampe/Kuhrüber im Paarlauf. DDR-Meister im Eishockey wird die SG Frankenhausen. Eine sowjetische Delegation stellt den ersten Kontakt zum Deutschen Sportausschuß her. Ein Skispringer nimmt außer Konkurrenz am Meisterschaftssprunglauf teil. Es werden Verhandlungen mit dem Delegationsleiter Romanow geführt. (38, S. 36/37)


02.03.1950

 

Das Amt für Information veröffentlicht eine Mitteilung über eine im Januar 1950 geschlossene deutsch-polnische Vereinbarung über die "Repatriierung der noch in Polen lebenden Deutschen". (2, S. 19)

 

Die erste Briefmarke, auf der »DDR« steht, erscheint. (35, S. 32)

 

Anläßlich der ersten Wintersportmeisterschaften in Schierke werden zwei Briefmarken herausgegeben.


03.03.1950

 

3.- 4. 3. 1950
Der FDGB-Bundesvorstand schlägt der Regierung der DDR eine Reihe von Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der materiellen Lage der Arbeiter und Angestellten vor und fordert die Ausarbeitung eines Arbeitsgesetzes. In einer Entschließung werden als wichtigste Aufgaben der Gewerkschaften im Jahre 1950 die Erfüllung des Zweijahrplanes bis zum Juli 1950, die Steigerung der Arbeitsproduktivität über das im Plan festgesetzte Ziel hinaus, die Verbesserung der Qualität der Erzeugnisse und die Senkung der Selbstkosten bezeichnet. (2, S. 19)


05.03.1950

 

Briefmarken anläßlich der Frühjahrsmesse 1950. 

5.-12. 3. 1950
Die Leipziger Frühjahrsmesse findet unter Beteiligung von 8057 Ausstellern, davon 7137 aus der DDR und 752 aus Westdeutschland, auf einer erweiterten Ausstellungsfläche von 125 000 qm statt und bringt einen Gesamtumsatz von 526 Millionen DM. Die DDR schließt mit 27 Staaten Verkaufsverträge ab. (2, S. 19)


06.03.1950

 

Die in der DDR tätige oppositionelle Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit meldet, von den 185 000 Häftlingen, die seit 1945 in Arbeitslagern Ostdeutschlands festgehalten wurden, seien nur etwa 37 000 entlassen worden. Nach Angaben der Gruppe sind 96 000 Internierte verstorben, 37 000 weitere in die Sowjetunion deportiert worden. Die übrigen seien trotz gegenteiliger Angaben weiter in Haft. (24, S. 38)


07.03.1950

 

Regierungsempfang in Berlin anlässlich des Internationalen Frauentages und des 40. Jahrestages des Beschlusses von Kopenhagen über seine Einführung. Der DFD unterbreitet dabei Vorschlage für ein »Gesetz über den Mutter- und Kinderschutz und die Rechte der Frau«. Sie stützen sich auf zahlreiche Vorschläge der Frauen. (Der DFD leistet v. a. Vorarbeiten zu den Abschnitten »Die Frau in der Produktion und der Schutz ihrer Arbeit« und »Teilnahme der Frau am staatlichen und gesellschaftlichen Leben«.) (103, S. 57)


08.03.1950

 

Plakate, die anlässlich des 40. Internationalen Frauentages überall angeschlagen wurden.

 

Minister, Bürgermeister, Betriebsleiter und Gewerkschaftsfunktionäre legen anlässlich des internationalen Frauentages in mehr als 9 000 Veranstaltungen mit ca. 2 Mill. Teilnehmerinnen Rechenschaft über die Verwirklichung der Grundrechte der Frau ab. In zahlreichen Orten werden Straßen und Plätze nach Clara Zetkin benannt. 13275 Frauen werden für hervorragende Leistungen ausgezeichnet, andere in leitende Stellungen berufen oder befördert. (103, S. 57/58)


09.03.1950

 

DDR-Präsident Wilhelm Pieck lehnt den Vorschlag des US-amerikanischen Hochkommissars in der Bundesrepublik Deutschland, John McCloy, ab, die Einheit Deutschlands auf der Grundlage freier Wahlen im ganzen Land herbeizuführen. Bundeskanzler Konrad Adenauer hat den Vorschlag am 1. März begrüßt. (24, S. 38)


10.03.1950

 

Anordnung über die Prämierung der besten Betriebsberufsschüler erlassen. (104, S. 54)


13.03.1950

 

Der Ministerrat protestiert auf einer außerordentlichen Sitzung in einer Erklärung gegen die Lostrennung des Saargebietes von Deutschland und beschließt eine Trauerbotschaft zum Ableben des großen deutschen Dichters Heinrich Mann. (2, S. 19)


14.03.1950

 

14. - 15. 3. 1950
Der Parteivorstand der SED gibt auf seiner 25. (39.) Tagung in einer Entschließung den Protesten der Bevölkerung gegen die Verurteilung von Deutschen durch ein britisches Militärgericht wegen Auftretens gegen die britischen Demontagen in Watenstedt-Salzgitter Ausdruck und fordert die Annullierung des Urteils. Ferner werden Beschlüsse über die Hilfe der SED bei der Verbesserung der Arbeit der Gewerkschaften, zur Verbesserung der Arbeit der Ausschüsse der Nationalen Front und über die Entwicklung der Presse der SED zu einer "Presse neuen Typus" gefaßt. (2, S. 19)


15.03.1950

 

Erklärung des Parteivorstandes der SED „Nationales Bekenntnis zu Bach" zum Bach-Jahr 1950. (40, S. 18)


16.03.1950

 

Der Ministerrat beschließt die Einführung von Betriebsplänen in der volkseigenen Wirtschaft sowie eine Verordnung zur Förderung einer fortschrittlichen Kultur des deutschen Volkes und zur weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Intelligenz sowie Gesetze über die Verleihung der Nationalpreise und Verleihung von Ehrenbezeichnungen an verdiente Lehrer und Ärzte. (2, S. 19/20; 42, S. 21)

 

Bildung der ersten Komplexbrigade der DDR. In der Maschinenfabrik Buckau-Wolf Magdeburg, Werk Salbke, schließen sich auf Initiative der FDJ-Betriebsgruppe sechs Jugend-Qualitätsbrigaden zu einer Komplexbrigade zusammen, die den gesamten Produktionsgang eines Werkstückes, von der Anlieferung des Materials bis zur Auslieferung des fertigen Produkts, übernimmt. Durch bessere Arbeitsorganisation werden sieben Arbeitskräfte eingespart und die Selbstkosten gesenkt, die Monatsproduktion wird bei verbesserter Qualität um 100 Prozent gesteigert. Dem Beispiel folgen weitere Brigaden. (7, S. 70)

 

Zentralinstitut für Bibliothekswesen gegründet. (40, S. 18)

 

16. 3. - 19. 4. 1950
Ernst-Barlach-Ausstellung in Berlin. (40, S. 18)


17.03.1950

 

Die Provisorische Regierung der DDR erteilt den von der britischen Demontage zum großen Teil zerstörten Reichswerken in Watenstedt-Salzgitter einen Lieferauftrag im Werte von 2,5 Millionen DM. (2, S. 20)


18.03.1950

 

Auf einer Wirtschaftskonferenz der SED Thüringens nehmen Aktivisten und Wirtschaftspolitiker zur gegenwärtigen Durchführung des Zweijahrplanes kritisch Stellung und machen Vorschläge zur Erfüllung des Planes bis zum 20. Juli 1950. (2, S. 20)


19.03.1950

 

Bach - Ehrung der Jugend in Weimar. (35, S. 32)


20.03.1950

 

Der erweiterte Landesausschuß des Demokratischen Blocks von Sachsen-Anhalt beschließt einstimmig, die Volkswahlen im Oktober 1950 auf der Grundlage eines gemeinsamen Wahlprogramms vorzubereiten. (2, S. 20)


21.03.1950

 

Der Politische Ausschuß des Hauptvorstandes der CDU gibt eine Erklärung ab, in der festgestellt wird, daß die Volkswahlen im Oktober 1950 nicht zu einer Zersplitterung der demokratischen Kräfte führen dürfen, sondern auf der Grundlage eines gemeinsamen Wahlprogrammes durchgeführt werden müssen. (2, S. 20)

 

"Sitzung des vorbereitenden Ausschusses der Akademie der Künste der DDR, an der der Schriftsteller, Dichter und Regisseur Bertolt Brecht (r.) und der Komponist Hanns Eisler teilnahmen." (Originalunterschrift) (40, S.20)


22.03.1950

 

Die Provisorische Volkskammer verabschiedet, nach Abgabe einer Regierungserklärung, die Verordnung zur Entwicklung einer fortschrittlichen demokratischen Kultur des deutschen Volkes und zur weiteren Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen der Intelligenz sowie Gesetze über die Verleihung der Nationalpreise und von Ehrenbezeichnungen an Lehrer und Ärzte. (2, S. S. 20)

Der Führungsausschuß der LDPD erklärt, daß es notwendig sei, die Volkswahlen 1950 mit einem gemeinsamen Wahlprogramm durchzuführen. (2, S. 20)


23.03.1950

 

Uraufführung des Schauspiels „Golden fließt der Stahl" von K. Grünberg in Neustrelitz. (13, S. 241)


24.03.1950

 

Gründung der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin. Die Gründungsrede hält Otto Grotewohl (Die Regierung ruft die Künstler). Die 22 Gründungsmitglieder sind: Johannes R. Becher, Bertolt Brecht, Max Butting, Heinrich Ehmsen, Hanns Eisler, Erich Engel, Ottmar Gerster, Bernhard Kellermann, Wolfgang Langhoff, Ernst Legal, Max Lingner, Hans Marchwitza, Ernst Hermann Meyer, Gerda Müller, Otto Nagel, Gret Palucca, Otto Pan-kok, Anna Seghers, Gustav Seitz, Heinrich Tessenow, Helene Wei-gel, Arnold Zweig. Zum Präsidenten wird Heinrich Mann berufen, der aber am 24. März verstirbt, bevor er aus dem amerikanischen Exil zurückkehren kann. Das Amt übernimmt noch am 24. März Arnold Zweig. Am 25.März wird Erich Weinert als 23.Mitglied gewählt. Die Wahlen neuer Mitglieder der Akademie sowie des Präsidiums finden in der Regel alle vier Jahre statt. (30, S. 40)

 

Arnold Zweig (35, S.53)

 

Der DEFA - Spielfilm „Bürgermeister Anna“ unter der Regie von Hans Müller kommt in die Kinos. Er entstand nach dem gleichnamigen Bühnenstück von Friedrich Wolf. (26, S. 89/90)

 

Plakat zur DEFA-Filmpremiere "Bürgermeister Anna". (40, S. 21)


25.03.1950

 

Die UdSSR entläßt die DDR in die Souveränität. (35, S. 32)


26.03.1950

 

Der thüringische Finanzminister Walter König (NDPD) erklärt auf einer Pressekonferenz in Kassel, die Regierung der DDR denke nicht daran, sich durch allgemeine Wahlen die demokratischen Reformen zunichte machen zu lassen. (24, S. 40)


27.03.1950

 

In der DDR werden die Preise für Lebensmittel um 28%, die für Fertigwaren um 32% gesenkt. (24, S. 40)

 

Vom Vorhaben des Jahres kündeten derartige Plakate.

28.03.1950

 

Nachdem sich Landesblockausschüsse bereits für ein gemeinsames Wahlprogramm ausgesprochen haben, gibt der Demokratische Block eine Erklärung über die Vorbereitung der Volkswahlen im Oktober 1950 auf der Grundlage eines gemeinsamen Wahlprogramms ab. Er fordert die Parteien und die gesellschaftlichen Organisationen auf, ihre politische Arbeit zu verstärken und allen ihren Mitgliedern das Programm der Nationalen Front und die weit tragende Bedeutung der Wahlen zu erläutern. (42, S. 22)


30.03.1950

 

Der Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien und Massenorganisationen gibt eine Erklärung über die Vorbereitung der Volkswahlen im Oktober 1950 auf der Grundlage des Programms der Nationalen Front des demokratischen Deutschland ab. (2, S. 20)

 

In einer Verordnung des Ministeriums für Volksbildung wird festgelegt, dass der Turnunterricht ab 10. April und der Schwimmunterricht ab 15. Mai an allen Schulen aufzunehmen ist. (38, S. 37)

 

Anordnung zur Durchführung der Schulspeisung (ab 15. April erfolgt die Ausgabe einer warmen Mahlzeit in Grund-, Ober-, Fach- und Berufsschulen, Kindergärten und Kindertageskrippen). (30, S. 40)


31.03.1950

 

Eine Delegation aus führenden Aktivisten und der technischen Intelligenz des Stahl- und Walzwerkes Hennigsdorf fordert vom Bundesvorstand des FDGB, auch in der Metallurgie den Wettbewerb um den Titel „Brigade der ausgezeichneten Qualität" auszulösen, wie er in der Textilindustrie und der Leichtindustrie auf breiter Massenbasis bereits durchgeführt wird. (2, S. 21)