Mai 1950

 

Eines von vielen Plakaten, die zur vorfristigen Planerfüllung aufrufen 

 

Ausstellung »Gezeichnete Gegenwart. Grafik von Max Lingner« in der Deutschen Akademie der Künste. (30, S. 41)


01.05.1950

 

Briefmarke zum 1. Mai 1950

 

In der DDR tritt das "Gesetz der Arbeit" in Kraft. (6, S. 22)

 

An den Maifeierlichkeiten in der DDR nehmen als Gäste des FDGB Gewerkschaftsdelegationen aus Albanien, Bulgarien, aus der CSR, aus China, Griechenland, Polen, Rumänien, aus der UdSSR und aus Ungarn sowie Gewerkschafter aus der BRD teil. (104, S. 55)

 

Maiplakat des FDGB

 

Anlässlich dieses Feiertages finden in vielen Kreisen und Städten Massenwaldläufe statt. (38, S. 38)

 

3824 Jungaktivisten der Industrie und 491 der Landwirtschaft werden für ihre Leistungen bei der Verwirklichung ihrer Verpflichtung, den Zweijahrplan bis zum 20. Juli zu erfüllen, mit dem Jungaktivistenabzeichen geehrt. (7, S. 71)

 

Herausgabe des Funktionärsorgans des DFD »Lernen und Handeln« durch den BV des DFD. (103, S. 61)


02.05.1950

 

Ein US-amerikanisches Gericht in Berlin (West) verurteilt zwei DDR-Volkspolizisten wegen Tragens der Uniform einer paramilitärischen Organisation und Waffenbesitzes zu je zwei Jahren Gefängnis. (24, S. 70)

 

2. - 9. 5. 1950
Erstmalig nimmt eine DDR-Mannschaft an der Friedensfahrt Warschau - Prag teil; sie erringt den 8. Platz in der Mannschaftswertung. Lothar Meister l kommt als bester DDR-Fahrer auf Platz 14. (38, S. 38)


04.05.1950

 

Das Groß-Berliner Komitee der Kämpfer für den Frieden konstituiert sich und gibt einen Gründungsaufruf heraus. (2, S. 23)


05.05.1950

 

Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS teilt mit, daß die Rückführung aller deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion, die sich keiner Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben, beendet worden ist. (2, S. 23)
Etwa 14 000 Kriegsverbrecher wurden noch nicht freigelassen. (24, S. 70)


08.05.1950

 

Die Provisorische Regierung der DDR erläßt am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, ein Manifest an das deutsche Volk und ruft auf, in den Reihen der Nationalen Front für die Einheit Deutschlands, einen gerechten Friedensvertrag und feste Freundschaft mit der Sowjetunion zu kämpfen. (2, S. 23)


09.05.1950

 

Die Sowjetische Kontrollkommission schlägt den Kommandanten der Westsektoren Berlins vor, auf der Grundlage der Berliner Verfassung und der Wahlordnung von 1946, bei Abzug aller Besatzungstruppen und Annullierung des Besatzungsstatuts in Westberlin, freie Wahlen in ganz Berlin unter Viermächtekontrolle durchzuführen mit dem Ziel, die Einheit der Stadt auf demokratischer Grundlage wiederherzustellen. (2, S. 23) Der Vorschlag wird von den Westalliierten abgelehnt. (24, S. 70)

 

Das Politbüro des ZK der SED berät in einer Sitzung über die wirtschaftliche Entwicklung der DDR sowie die Erfüllung der Reparationsverpflichtungen und ersucht die Regierung der DDR, an die Regierung der UdSSR mit der Bitte heranzutreten, die Reparationsverpflichtungen Deutschlands zu vermindern. (2, S. 23)

 

In der Sowjetunion wird der 5. Jahrestag des Sieges über den Hitlerfaschismus feierlich begangen. (35, S 32)


10.05.1950

 

Die in der DDR weilende sowjetische Gewerkschaftsdelegation vermittelt dem Bundesvorstand des FDGB ihre in Werken der DDR gesammelten Erfahrungen. (2, S. 24)


11.05.1950

 

Der Ministerrat beauftragt auf Grund eines Antrages des Politbüros des ZK der SED Ministerpräsident Otto Grotewohl, Verhandlungen mit der Regierung der UdSSR darüber autzunehmen, ob und in welchem Umfange eine Herabsetzung der Reparationsleistungen möglich ist. (2, S. 24)


12.05.1950

 

11. - 12. 5. Eine Rundfunktagung zur Beratung neuer Wege in der Arbeit des demokratischen Rundfunks findet in Berlin statt. (2, S. 24)

 

Uraufführung des DEFA-Films »Der Rat der Götter« nach Akten aus dem Nürnberger Prozeß gegen die IG-Farben. (Buch: Philipp Hecht, Friedrich Wolf; Regie: Kurt Maetzig; Hauptdarsteller: Paul Bildt, Willy A. Kleinau). Auf dem V. Internationalen Filmfestival in Karlovy Vary (1950) erhält der Film ein Sonder-Ehrendiplom.(30, S. 41) Als erste Sportvereinigung entsteht die SV Motor; sie erfasst alle BSG im Bereich der IG Metall des FDGB. (38, S. 38)

 

Filmspiegel vom Mai 1950. (26, S. 472)

 

12. -14. 5.1950
Heinz Schneider (BSG Post Mühlhausen) gewinnt bei den l. DDR-Meisterschaften im Tischtennis in Weimar drei Titel (Einzel, Doppel mit Freytag, gemischtes Doppel mit Hanft). Weitere Titelträger sind A. Hörn (Frauen-Einzel) und Kirsten/Löwenberg (Frauen-Doppel). (38, S. 38)


13.05.1950

 

Vertreter der Zentralen Sektion Leichtathletik im Deutschen Sportausschuß und des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) verhandeln in Berlin über einen gemeinsamen Antrag an die IAAF um Aufnahme in die Internationale Föderation und um Zulassung zu Europameisterschaften und Olympischen Spielen. Später stellt der DLV der BRD selbst einen Antrag auf Mitgliedschaft in der IAAF. (38, S. 38)

 

Die Generalintendanz des Deutschen Demokratischen Rundfunks beschließt, 1951 mit Fernsehversuchsprogrammen zu beginnen. (30, S. 41)


14.05.1950

 

14. - 21. 5. Das Hilfswerk der Volkssolidarität führt in der DDR unter dem Motto „Mit der Nationalen Front des demokratischen Deutschland für Frieden, Einheit und Aufbau" eine Woche der Volkssolidarität durch. (2, 24)

 

Beim ersten Vergleichstreffen der Leichtathleten in Weißenfels gewinnt der Hamburger Sportverein mit 173,5 Punkten vor der BSG KWU Halle und der SG Nordost Berlin. (38, S. 38)


15.05.1950

 

Die Regierung der UdSSR entspricht der Bitte der Provisorischen Regierung der DDR und setzt, nach Vereinbarung mit der Regierung der Volksrepublik Polen, die noch zu zahlenden Reparationen, um 50% (3170 Millionen Dollar) herab und verteilt die Begleichung durch Deutschland, beginnend mit 1951, auf 15 Jahre. (2, S. 24)


16.05.1950

 

Der Demokratische Block verkündet auf Antrag des FDGB in einer Erklärung den Beschluß, die Volkswahlen vom Oktober 1950, entsprechend dem zum Ausdruck gebrachten Willen der Werktätigen, mit einem gemeinsamen Wahlprogramm und einer gemeinsamen Kandidatenliste durchzuführen. (2, S. 24)


17.05.1950

 

Die Provisorische Volkskammer nimmt das Gesetz über die Herabsetzung des Volljährigkeitsalters von 21 auf 18 Jahre an. (2, S. 24)

 

Der Nationalrat begrüßt in einem Aufruf die Beschlüsse des Demokratischen Blocks, für die Wahlen am 15. Oktober 1950 ein gemeinsames Wahlprogramm und gemeinsame Kandidatenlisten der Nationalen Front autzustellen, und fordert die Mitarbeiter der Ausschüsse zur verstärkten Vorbereitung der Wahlen auf. (2, S. 24)

 

17. - 18. 6. 1950
In Greiz finden die II. DDR-Meisterschaften im Ringen statt. Die Sieger sind R. Jugold (Fliegen-), F. Albrecht (Bantam-), G. Lohr (Feder-), H. Albrecht (Leicht-), H. Schedler (Welter-), K. Hoffmann (Mittel-), H. Albrecht (Halbschwer-) und R. Hildebrand (Schwergewicht). (38, S. 38)


18.05.1950

 

18. - 20. 5. Eine gesamtdeutsche Beratung der Land- und Forstwirtschaft in Eisenach, an der 800 Delegierte aus der DDR und der BRD teilnehmen, wählt einen Ständigen Gesamtdeutschen Arbeitskreis der Land- und Forstwirtschaft. (2, S. 24/25)


19.05.1950

 

Die Sowjetunion gibt 23 ihrer Aktiengesellschaften in der DDR in deutsche Hände zurück. (24, S. 72)


22.05.1950

 

Die Staatliche Handelsorganisation (HO) senkt die Preise für Fett, Fleisch und Eier um 12 - 30 Prozent. (2, S. 25)

 

Uraufführung der »Neuen Deutschen Volkslieder« von Brecht/Eisler. (35, S. 32)


23.05.1950

 

Die drei Westmächte fordern von der sowjetischen Regierung die Auflösung der Volkspolizei in der DDR, da diese militärischen Charakter habe. (24, S. 72)

 

23. und 25. 5. 1950
Das von der Sowjetunion eingerichtete Haus der Kinder in Berlin-Lichtenberg wird in deutsche Verwaltung übergeben und als Zentralhaus der Jungen Pioniere eröffnet. (30, S. 41)

 

Ein Unwetter vernichtet im Kr. Langensalza, vor allem in den Orten Bad Tennstedt und Bruchstedt, einen großen Teil der Saaten, des Viehs und der Häuser. Auf Initiative der SED und der Ausschüsse der Nationalen Front wird eine umfassende Hilfsaktion eingeleitet. In beispielhafter Solidarität hilft die Bevölkerung der DDR mit Geld-und Sachspenden und mit Arbeits-und Materialleistungen, die Schäden zu überwinden. Die Gemeinde Bruchstedt wird in 50 Tagen wiederaufgebaut. (13, S. 248)


24.05.1950

 

 

Wettbewerbsaufruf an die Künstler des Landes

 

25.05.1950

 

Die erste Fahrpreisermäßigung für FDGB-Urlaubsreisen wird auf Antrag der Gewerkschaften in Kraft gesetzt. Sie gewährt, gestaffelt nach Entfernungen, Fahrpreisermäßigungen von 20 bis 33 1/3%. (104, S. 56)

 

Eröffnung der Pionierrepublik »Ernst Thälmann« in der Wuhlheide Berlin. Ansprache Wilhelm Piecks (Wer die Jugend hat, hat die Zukunft). Sie wird mit der Eröffnung der Internationalen Pionierrepublik (am 4. August 1951) zum Pionierpark umgestaltet. (30, S. 41)

 

Übergabe des „Hauses der Kinder" in Berlin an den ZR der FDJ durch die Regierung der DDR als „Zentralhaus der Jungen Pioniere". (7, S. 71)


27.05.1950

 

 

Broschüre der Nationalen Front zum Deutschlandtreffen der Jugend. (40, S. 19)

 

27. - 30. 5. 1950 Das Deutschlandtreffen der Freien Deutschen Jugend findet als eine riesige Demonstration von fast l Million Jugendlichen für Frieden und Völkerfreundschaft, Einheit und Unabhängigkeit Deutschlands in Berlin statt.

 

Jugendliche auf der Fahrt zum Deutschlandtreffen nach Berlin. (35, S.32)

 

Ein gleichzeitig stattfindender Kongreß junger Friedenskämpfer wendet sich in einem Manifest an die deutsche Jugend. (2, S. 25)
Das Walter-Ulbricht-Stadion, später Stadion der Weltjugend, wird eingeweiht. (35, S. 32)

 

Veranstaltung zum Deutschlandtreffen in Berlin. (35, S.32)

 

27. - 30. 5. 1950
Anlässlich des l. Deutschlandtreffens der Jugend in Berlin findet ein erstes internationales Sportfest in der DDR mit Sportdelegationen aus der UdSSR, der CSR, Polens und Ungarns statt. Höhepunkte sind die Wettkämpfe und Vorführungen in den neuerbauten Sportanlagen, der Werner-Seelenbinder-Halle und dem Walter-Ulbricht-Stadion (dem späteren Stadion der Weltjugend). (38, S. 38/ 39)

 

Im ersten Lehrkombinat der DDR in Zschopau beginnen 126 Jungen und 31 Mädchen ihre zweijährige Lehre. (7, S. 71)

 

 

31.05.1950

 

Der geschäftsführende Bundesvorstand des FDGB überprüft kritisch die Durchführung seiner Beschlüsse durch die Industriegewerkschaften und faßt in einem Satzungsentwurf "die für den FDGB maßgeblichen Prinzipien des demokratischen Zentralismus" zusammen. (2. S. 25)