Juni 1950 |
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An der Deutschen Sportschule in Leipzig beginnt ein
Vorsemester für künftige Studenten der Hochschule für Körperkultur.
(38, S. 39)
Erstmalig erscheinen die «Monatshefte der Volkspolizei»
(in der ersten Nummer «Monatshefte für Ausbildung»
genannt) als periodische Zeitschrift der Hauptverwaltung für
Ausbildung. (105, S. 18)
Plakat
zum Erscheinen von Stalins Werken in 36 Bänden
Vom Parteiverlag der SED, dem Dietz Verlag Berlin, sind
seit seiner Gründung (Apr. 1946) 131 Werke der Klassiker
des Marxismus-Leninismus mit einer Gesamtauflage von 10
548 000 Exemplaren herausgegeben worden. Die Gesamtauflage
der von ihm herausgegebenen Bücher und Broschüren umfaßt
362 Titel mit 28 447 000 Exemplaren. (13, S. 251)
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01.06.1950 |
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Die Mitglieder des FDGB-Bundesvorstandes regen in
Briefen an die Mitglieder des Bundesvorstandes des DGB in
Düsseldorf und an alle Mitglieder der Bezirksvorstände
des DGB an, sich gemeinsam für die Forderung des
Stockholmer Weltfriedenskongresses nach Ächtung der
Atombombe einzusetzen. (2, S. 25)
Die erste Kindereisenbahn der DDR wird in Dresden eröffnet,
ab 1. 5.1951 fährt sie als »Pioniereisenbahn«. (35, S.
32)
Der Internationale Kindertag wird zum erstenmal begangen. Er steht im Zeichen der Verbundenheit der Pioniere mit den Kindern in aller Welt. Aus Anlaß des Internationalen Kindertages verleiht der ZR der FDJ erstmals an 50 000 Junge Pioniere das Abzeichen „Für gute Arbeit in der Schule". (7, S. 72) |
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02.06.1950 |
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2. - 3. 6. 1950
Kinopremiere des Films »Semmelweis - Retter der Mütter«.
(35, S. 32)
In der volkseigenen Industrie der DDR bestehen 11 782 Brigaden der ausgezeichneten Qualität. (13, S. 240) |
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03.06.1950 |
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3. - 4. 6. 1950
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04.06.1950 |
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Die gesamte erste Mannschaft des DDR-Fußballclubs
Dresden-Friedrichstadt und ihr Vorsitzender Kurt Schulz
fliehen nach Berlin (West). (24, S. 86)
Das Exekutivkomitee des Weltbundes der Demokratischen
Jugend richtet zum Abschluß seiner Tagung in Berlin einen
Friedensappell an die Jugend der Welt. (2, S. 26)
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05.06.1950 |
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Der Präsident der DDR Wilhelm Pieck nimmt im Prager
Rundfunk zu den besonderen Aufgaben der DDR in der
internationalen Friedensfront, zu freien Wahlen in Berlin,
zur Bewußtseinsentwicklung der Werktätigen der DDR und
zur Vertiefung der Beziehungen zwischen der DDR und der
Tschechoslowakischen Republik Stellung. (2, S. 26)
5. - 6. 6. 1950
Briefmarke
anläßlich der Unterzeichnung des Görlitzer
Abkommens. (35, S.32) |
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06.06.1950 |
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Plenartagung der Deutschen Akademie der Künste wählt
als neue Mitglieder Ernst Busch, Fritz Cremer, Herbert
Jhering, Kurt Maetzig, Paul Rilla, Rudolf
Wagner-Regeny und Friedrich Wolf. (40, S. 18)
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07.06.1950 |
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In der DDR müssen alle Mitglieder und Kandidaten
der SED vom 1. November an einen neunmonatigen
Abendkurs absolvieren, in dem sie im
Marxismus-Leninismus geschult werden sollen, um –
wie es heißt – gegen ideologische Angriffe der
anglo-US-amerikanischen Kriegshetzer gewappnet zu
sein. (24, S. 86)
Der Stand der Bildung von „Brigaden der
ausgezeichneten Qualität" in der volkseigenen
Industrie der DDR: IG Metall 3553 ;Textil, Bekleidung,
Leder 3250; Land- und Forstwirtschaft 2500; Chemie
2470; Bergbau 1350; Eisenbahn 1319; Post- und
Fernmeldewesen 642; Transport 450; Nahrung und Genuß
385; Bau/Holz 366; Graphik 125; Energie 25. (2, S. 26) |
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08.06.1950 |
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Der Vertreter der sowjetischen Kontrollkommission
in Berlin, Generalmajor Alexander G. Kotikow, wird von
seinem Amt abberufen und durch einen zivilen
Kommissar, Sergei A. Dengin ersetzt. Auch in
Brandenburg, Sachsen und Thüringen werden Zivilisten
in die Kontrollkommissionen berufen. Die Sowjetunion kündigt
zugleich an, sie werde ihr ziviles Kontrollpersonal in
der DDR um 20% bis 25% verringern. (24, S. 86)
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09.06.1950 |
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8. - 9. 6. 1950 |
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10.06.1950 |
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Die Landesparteitage der CDU und der LDPD Groß-Berlin
bekräftigen die rückhaltlose Stellung ihrer Parteien
zur Regierung der DDR und zur Nationalen Front und
beschließen, den Friedenskampf zu verstärken und die
Volkswahlen im Oktober 1950 auch in Berlin zu einem
Erfolg zu führen. (2, S. 26)
Landesgalerie Sachsen-Anhalt in Halle eröffnet mit
der Ausstellung ""Käthe Kollwitz - ein
Leben für uns" (10. Juni bis 16. Juli). (40, S.
19)
Die Sowjetische Kontrollkommission überträgt den
Grenzsicherungsorganen der DDR die Durchführung von
Kontrollaufgaben an den Grenzkontrollpassierpunkten.
Die Kontrolle des Personen- und Transportverkehrs der
alliierten Mächte und sonstiger ausländischer
Staaten obliegt weiterhin den dafür zuständigen
sowjetischen Organen. (105, S. 17)
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11.06.1950 |
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Erster Spatenstich für den Bau des Fernsehzentrums
in Berlin-Adlershof. (35, S. 32)
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12.06.1950 |
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Der Chef des Berliner Büros der britischen
Nachrichtenagentur Reuter, John Peet, bittet die
Provisorische Regierung der DDR um Aufenthalts- und
Arbeitsbewilligung. Er beschuldigt die britische
Politik des Bruches des Potsdamer Abkommens in
Deutschland. (2, S. 26)
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13.06.1950 |
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Das Politbüro des ZK der SED erklärt sich in
einem Telegramm an den Vorsitzenden der KPD, Max
Reimann, mit seinem Auftreten im Bonner Bundestag
solidarisch. Reimann war am selben Tage gehindert
worden, eine Erklärung zur Oder-Neiße-Friedensgrenze
zu verlesen. (2, S. 27)
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14.06.1950 |
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Die Kammer der Technik erläßt an die deutschen
Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker einen Aufruf
mit der Aufforderung, sich aktiv in den Kampf für den
Frieden und die Ächtung der Atombombe einzureihen.
(2, S. 27)
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15.06.1950 |
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15. - 17. 6. 1950
Der Ministerrat verabschiedet eine Verordnung über
die Einrichtung des Fernstudiums für Werktätige,
beschließt eine Neuordnung der Preisbildung im
Handwerk und stimmt den Vorschlägen der „Außerordentlichen
Kommission zur Untersuchung der Verbreitung des
Kartoffelkäfers durch angloamerikanische
Flugzeuge" über die verstärkte Bekämpfung des
Kartoffelkäfers zu. (2, S. 27)
Der Zentralrat der FDJ orientiert in einem Aufruf
an seine Mitglieder in acht Punkten auf die nächsten
Aufgaben, insbesondere auf einen verstärkten
Friedenskampf und auf den Sieg der Liste der
Nationalen Front in den Volkswahlen, wobei die
FDJ-Einheiten in einen Wettbewerb miteinander treten
sollen. (2, S. 27)
Beim Ministerium des Innern der DDR wird die
Hauptverwaltung der Seepolizei (HVS) gebildet. Die HVS
gewährleistet den Schutz der Handels- und
Fischereiflotte in den Küstengewässern der DDR sowie
aller anderen in Häfen der DDR aus- und einlaufenden
Schiffe. Von besonderer Bedeutung ist das Räumen der
Küstengewässer von Minen aus der Zeit des zweiten
Weltkriegs. Entsprechend ihrer Aufgabenstellung werden
die Einheiten mit Küstenschutzbooten, Räumbooten und
einer Anzahl von Spezialbooten ausgerüstet. Leiter
der HVS wird Generalinspekteur der VP W. Verner. (105,
S. 17)
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16.06.1950 |
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Die DDR beschuldigt die US-amerikanischen
Besatzungsbehörden in der Bundesrepublik Deutschland,
über ihrem Gebiet aus Flugzeugen Kartoffelkäfer
abgeworfen zu haben, um die Landwirtschaft zu schädigen.
(24, S. 88)
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17.06.1950 |
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Die 2. Tagung des Gesamtdeutschen Arbeitskreises
der Land- und Forstwirtschaft, an der 200 Vertreter
aus allen Teilen Deutschlands teilnehmen, begrüßt in
Frankfurt/Main in einer Entschließung die vom niedersächsischen
Landwirtschaftsminister Dr. Dr. Gereke am 7. Juni 1950
auf eigene Initiative und Verantwortung angebahnten
Wirtschaftsverhandlungen mit der DDR. (2, S. 27)
Grundsteinlegung für den Bau der Sperrmauer der
Talsperre Sosa im Erzgebirge (1.-5. Juni 1949). Unter
der Losung „Am Tag der Republik Wasser für
Aue!" wird das Ziel gestellt, die erste große
Planaufgabe vorfristig zu erfüllen, (7, S. 72)
17. - 18. 6. 1950 |
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18.06.1950 |
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Der 1869 erbaute Turm von Berlins höchster Kirche,
der evangelischen St.-Georgen-Kirche am Alexanderplatz
wird gesprengt. Die Ostberliner Behörden begründen
die Maßnahme mit drohender Einsturzgefahr; andere
Sachverständige sind dagegen der Ansicht, daß der
Turm die nächsten 500 Jahre überdauert hätte. (24,
S. 88)
Die BSG Post Magdeburg (Männer) und die BSG VEB Köthen
(Frauen) gewinnen die l. DDR-Meisterschaften im Hockey
in Köthen. (38, S. 39)
Zwischen Oberhof und Zella-Mehlis findet das l.
Bergrennen der DDR für Sport- und Rennwagen sowie
Motorräder statt. (38, S. 39)
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19.06.1950 |
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Der FDGB und der französische Gewerkschaftsbund
(CGT) geben in Berlin eine gemeinsame Erklärung zur
Verteidigung des Friedens und gegen den Schuman-Plan
ab. (2, S. 27)
Zwischen der Volksrepublik Bulgarien und der DDR
wird in Berlin ein Abkommen über den Waren- und
Zahlungsverkehr unterzeichnet, das für 1950 eine fünffache
Steigerung des Warenaustausches gegenüber dem Vorjahr
vorsieht. (2, S. 27)
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20.06.1950 |
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Die SKK überträgt die Verwaltung und den Schutz
des ausländischen Eigentums, das sich früher unter
der Kontrolle der SMAD befand, an die Regierung der
DDR, bis beim Friedensschluß mit Deutschland endgültig
über das ausländische Eigentum entschieden wird. (2,
S. 27)
Das Politbüro des ZK der SED veröffentlicht zur
Vorbereitung des III. Parteitages der SED vom 20. bis
24. Juli einen Autruf an das werktätige deutsche
Volk, worin das Politbüro die zu Ehren des
Parteitages in den volkseigenen Betrieben vollbrachten
Wettbewerbsleistungen würdigt und die Bevölkerung
aufruft, ihre Fragen, Sorgen, Kritiken und Vorschläge
an den Parteitag zu richten. (2, S. 28)
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21.06.1950 |
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21. - 23. 6. 1950
Eröffnung des Zoologischen Gartens in Magdeburg.
(35, S. 32)
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22.06.1950 |
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Volkspolizisten erschießen an der
deutsch-deutschen Grenze bei Wiedigshof einen DDR-Bürger,
der versucht hat, illegal die Grenze zu überschreiten.
(24, S. 88)
Der Nationalrat der Nationalen Front wendet sich in
einem Aufruf an die westdeutsche Bevölkerung, gegen
die Sprengvorbereitungen am Lorelei-Felsen zu kämpfen.
(106, S. 149)
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23.06.1950 |
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Unterzeichnung eines Protokolls über kulturelle
Zusammenarbeit zwischen der DDR und der CSR. (30, S.
42)
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24.06.1950 |
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Verhandlungen einer Regierungsdelegation der DDR
unter Leitung des Stellvertreters des Ministerpräsidenten
Walter Ulbricht mit Regierungsvertretern der
Ungarischen Volksrepublik in Budapest werden mit einer
gemeinsamen Deklaration über die Politik beider
Staaten zur Erhaltung und Festigung des Friedens, mit
einem Finanzabkommen und Abkommen über den
Warenaustausch, über technisch-wissenschaftliche und
kulturelle Zusammenarbeit abgeschlossen. (2; S. 28)
24. - 25. 6. 1950 |
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25.06.1950 |
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24. - 25. 6. 1950 Austragung der I. DDR-Meisterschaften
im Judo in Dresden. (35, S. 32)
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26.06.1950 |
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Eine Delegation der DDR-Regierung unter Leitung des
stellvertretenden Ministerpräsidenten Walter Ulbricht
beendet eine mehrwöchige Reise durch die
Ostblockstaaten. In ihrem Verlauf wurden mehrere
Abkommen über Grenzfragen sowie die Behandlung von
deutschen Minderheiten geschlossen. (24, S. 88)
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27.06.1950 |
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Auf Initiative des Nationalrats beraten in Dresden
Pfarrer des Landes Sachsen brennende Gegenwartsfragen.
Im Ergebnis ihrer Aussprache stimmen sie dem Aufruf
zu: „Wehret dem Krieg! Dienet dem Frieden!"
(106, S. 149/150) |
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28.06.1950 |
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Die Landeskommission für Staatliche Kontrolle
Mecklenburg deckt in einem amtlichen Bericht
organisierte Umtriebe in landwirtschaftlichen
Genossenschaften Mecklenburgs auf, "die sich
gegen die Demokratisierung der Genossenschaften
richteten und zum Ziel hatten, die Vermögensinteressen
von enteigneten Junkern wahrzunehmen." (2, S.
28/29)
Auf ihrer 17. Sitzung beschließt die Provisorische
Volkskammer der DDR das Gesetz über die Änderung von
Grenzen der Länder (GB1. Nr. 75, S. 631), das die
Regierung der DDR beauftragt, im Einvernehmen mit den
Regierungen der Länder die Grenzen der Länder an den
Stellen zu ändern, wo dies im Zusammenhang mit der Änderung
der Kreisgrenzen aus wirtschaftspolitischen, bevölkerungspolitischen
und verkehrstechnischen Gründen notwendig erscheint.
(42, S. 24)
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29.06.1950 |
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350000 Berliner demonstrieren gegen die
USA-Aggression und für Nordkorea. (35, S. 32)
Der DEFA - Dokumentarfilm „Blaue Fahnen nach
Berlin” über das Deutschlandtreffen der Jugend
kommt in die Kinos. Regie führte Max Jaap (108, 1950) |
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30.06.1950 |
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Eine Konferenz der Minister des Innern der Länder
berät in Berlin unter Vorsitz des Ministers des
Innern der DDR Probleme der weiteren Vereinfachung und
Verbesserung der Verwaltungsarbeit und der
Vervollkommnung und Festigung des Staatsapparates. (2,
S. 29)
Die VI. Tagung des DS (Deutscher Sportausschuß) in
Berlin beschließt das „Friedensaufgebot der
Demokratischen Sportbewegung". Der damit
verbundene Organisationswettbewerb betrifft die
„Hebung des ideologischen Niveaus und des
sportlichen Leistungsstandes" sowie die
Erweiterung und Festigung der Sportbewegung. Der
Wettbewerb ist umstritten und führt zur
Zahlenhascherei. (38, S. 39) |