01.09.1950

 

Hochschule für bildende Künste Dresden aus der Akademie für bildende Künste und der Hochschule für Werkkunst gebildet. (40, S. 20)

 

1. - 2. 9. 1950
In Demmin werden die l. DDR-Leichtathletik-Jugendmeisterschaften veranstaltet. (38, S. 42)

 

Einem Vorschlag des III. Parteitages der SED folgend, wird die monatliche Zuteilung bei Lebensmitteln erhöht; bei Fleisch und Fett im Durchschnitt um 450 Gramm. Ebenfalls erfolgt eine Erhöhung der Löhne und Gehälter der Arbeiter und Angestellten um 8 bis 50 %. Die Renten steigen um 10 DM (GB1. Nr. 93, S. 839, 844). (42, S. 26)

 

Verkündung des Pionierauftrages „Für Frieden und Völkerfreundschaft - seid bereit!" für das Schuljahr 1950/51. Den Pionieren wird die Aufgabe gestellt, durch hohe Leistungen beim Lernen und gute Taten beim sozialistischen Aufbau sowie durch feste Freundschaft mit allen friedliebenden Völkern ihre Verbundenheit mit dem Arbeiter-und-Bauern-Staat zu beweisen. (7, S. 76)


02.09.1950

 

Uraufführung des Mansfelder Oratoriums von Stephan Hermlin und Ernst Hermann Meyer in Eisleben anläßlich der 750-Jahr-Feier des Mansfelder Kupferbergbaus. (30, S. 43)

 

2.- 3. 9. 1950
Das „Dorf der Jugend" Adelsdorf wird im Kreis Großenhain eingeweiht. Es legt Zeugnis, vom Aufbauwillen der Jugend ab. In dem Dorf, das in den letzten Apriltagen 1945 von SS-Einheiten sinnlos zerstört worden war, bauten die FDJler in vier Jahren und sieben Monaten 32 Wohnhäuser, 34 Stallungen und 39 Scheunen auf. (7, S. 76)


03.09.1950

 

Die Regierung der DDR verfügt Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensverhältnisse, durch die u.a. die Arbeitslöhne in Volkseigenen Betrieben (VEB) erhöht und – zum sechstenmal in diesem Jahr – die Preise in den Läden der staatlichen Handelsorganisation (HO) gesenkt werden. (24, S. 142)

 

Das Planetarium in Jena wird wiedereröffnet. (35, S. 33)

 

Zehntausende Sportler legen mit einem „Friedensmarsch" die erste Disziplin des neugestifteten Sportleistungsabzeichens ab. (38, S. 42)

 

Friedenskundgebung des DFD im ehemaligen faschistischen Frauen-KZ Ravensbrück. Die ca. 25000 Teilnehmerinnen geloben, für den Frieden und für die Freundschaft einzutreten. (103, S. 66)


04.09.1950

 

DDR-Innenminister Karl Steinhoff erläßt ein Verbot der Zeugen Jehovas. Der Sekte wird »systematische Hetze gegen die bestehende demokratische Ordnung« vorgeworfen. (24, S. 142)


05.09.1950

 

Das Bundesjustizministerium und das Ministerium für gesamtdeutsche Fragen wenden sich in einer gemeinsamen Erklärung gegen das Verfahren und die Urteile, durch die im sächsischen Waldheim gegen 3400 Häftlinge in DDR-Arbeitslagern Todes- und langjährige Haftstrafen verhängt wurden. (24, S. 142)


06.09.1950

 

Auf ihrer 19. Sitzung beschließt die Provisorische Volkskammer der DDR
das Patentgesetz für die Deutsche Demokratische Republik (GB1. Nr. 106, S. 989); das Gesetz zur Errichtung eines Amtes für Erfindungs- und Patentwesen in der DDR (GB1. Nr. 106, S. 1000; das Gesetz über die Steuer des Handwerks (GB1. Nr. 104, S. 967), das in Verwirklichung des Gesetzes zur Förderung des Handwerks die Besteuerung wesentlich vereinfacht, die Leistungssteigerung im Handwerk fördern und dem Handwerk eine gesicherte Perspektive garantieren soll;
das Gesetz über den Aufbau der Städte in der DDR und der Hauptstadt Berlin (GB1. Nr. 104, S. 965); neben der Hauptstadt Berlin sollen in erster Linie wichtige Industriestädte wie Chemnitz, Dessau, Dresden, Leipzig, Magdeburg, Nordhausen, Rostock und Wismar wiederaufgebaut werden. (42, S. 26)

 

6. 9. - 5. 10. 1950
W. Pieck unternimmt eine Reise durch die DDR. In wichtigen Betrieben spricht er über die Aufgaben der Parteiorganisationen bei der Durchführung der Beschlüsse des III. Parteitages und über die Vorbereitung der Wahlen zur Volkskammer, zu den Landtagen, Kreistagen und Gemeindevertretungen der DDR. (13, S. 261)


07.09.1950

 

In Berlin (Ost) beginnen die Sprengarbeiten am Stadtschloß. (24, S. 142)


08.09.1950

 

Auf ihrer 20. Sitzung beschließt die Provisorische Volkskammer der DDR
das Gesetz über die Entschuldung und Kredithilfe für Klein- und Mittelbauern (GB1. Nr. 104, S. 969), das wesentlich zur Festigung der demokratischen Bodenreform und zur Verbesserung der Lebenshaltung großer Teile der werktätigen Bauern beitragen soll. Es gewährt den Neu- und Altbauern einen 50prozentigen Schuldenerlass für nach 1945 aufgenommene Baukredite und legt großzügige Maßnahmen für die Kreditgewährung an werktätige Bauern für die Instandsetzung bzw. den Wiederaufbau ihrer Wohn- und Wirtschaftsgebäude fest;
das Gesetz über die weitere Verbesserung der Lage der ehemaligen Umsiedler in der DDR (GB1. Nr. 104, S. 971), das die materielle Lage dieses Personenkreises weiter verbessert. (42, S. 26/27)


09.09.1950

 

9. - 10. 9. 1950
Die BSG Vorwärts Greiz gewinnt die l. DDR-Mannschaftsmeisterschaft im Ringen in Leuna. (38, S. 42)


10.09.1950

 

Bei der l. DDR-Meisterschaft im Straßenradsport in Greiz siegt E. Schatz (Halle). In Nürnberg werden die Endläufe der 1. Gesamtdeutschen Motorradmeisterschaften ausgetragen. (38, S. 42)

 

Der Gedenktag an die Opfer des Faschismus wird mit Kundgebungen der VVN in ganz Deutschland begangen, an denen viele Widerstandskämpfer aus dem Ausland teilnehmen. (2, S. 33)


11.09.1950

 

Der FDGB-Bundesvorstand führt in Berlin mit den Industrie- und Handelskammern aller Länder der DDR Verhandlungen, als deren Ergebnis die Löhne von rund 3 Millionen Arbeitern in Privatbetrieben der DDR rückwirkend ab 1. September um 8% erhöht werden. (2, S. 33)


14.09.1950

 

Die Jugendhochschule am Bogensee erhält in Anwesenheit von W. Pieck, Präsident der DDR und Vorsitzender des ZK der SED, und E. Honecker, Vorsitzender der FDJ, den Namen „Wilhelm Pieck". (7, S. 77)


15.09.1950

 

15.- 17. 9. 1950
5. Parteitag der CDU in Berlin. Entschließung: Die Forderungen der Zeit und die CDU. Otto Nuschke wird erneut zum Vorsitzenden der Partei gewählt. (42, S. 27)

 

Nach einer Kritik von Walter Ulbricht (SED) an der bisherigen und seiner Forderung nach einer eigenständigen Baupolitik der DDR werden «16 Grundsätze des Städtebaus » erlassen. Nach dem Motto «National in der Form - sozialistisch im Inhalt» werden neue Industriestädte aus dem Boden gestampft und neue Straßenzüge in den Großstädten errichtet. Bei ersten Kulturdenkmälern beginnt der Wiederaufbau, etwa bei der Berliner Staatsoper oder beim Zwinger und der Hofkirche in Dresden. (8, S. 123)

 

Wilhelm Pieck eröffnet die l. Landwirtschaftsausstellung in Leipzig-Markkleeberg. (35, S. 33)

 

Premiere des DEFA - Spielfilms „Familie Benthin“ unter einem Regiekollektiv unter Leitung von Slatan Dudow, Kurt Maetzig und Richard Groschopp (Richard Groschopp wird im Vorspann nicht genannt). Das Drehbuch schrieben Johannes R. Becher, Slatan Dudow, Kuba (Kurt Bartel) und Ehm Welk.


18.09.1950

 

Das Informationsamt der DDR beschuldigt die Bundesregierung in Bonn, Pläne zur Sabotage des Fünf-Jahres-Plans ausgearbeitet zu haben. (24, S. 144)


19.09.1950

 

19. - 23. 9.1950
In Berlin finden die l. DDR-Meisterschaften im Segeln statt Sieger sind H. Krüger (Wanderjolle), W. Pohl (Olympiajolle) und Vogler/Schröter (Piratenklasse). (38, S. 42)


20.09.1950

 

20. - 21. 9. 1950
Die BSG Konsum Leipzig (Männer) und die BSG Einheit Mitte Halle (Frauen) gewinnen die l. DDR-Mannschaftsmeisterschaften der Leichtathletik in Chemnitz. (38, S. 42)


21.09.1950

 

Verhandlungen über einen neuen Handelsvertrag zwischen beiden deutschen Staaten werden abgebrochen, nachdem die Ostberliner Verwaltung beschlossen hat, die Stromlieferungen in den Westteil der Stadt einzustellen. (24, S. 144)


22.09.1950

 

Abkommen über wissenschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit zwischen der DDR und der Sozialistischen Republik Rumänien unterzeichnet. (30, S. 44)


23.09.1950

 

Eine Regierungsdelegation unter Leitung des stellvertretenden DDR-Ministerpräsidenten und SED-Chefs Walter Ulbricht trifft in Bulgarien ein, nachdem sie sich in den Tagen zuvor zu einem offiziellen Besuch in Rumänien aufgehalten hat. (24, S. 144)

 

23. - 24. 9. 1950
Bei den ersten Leichtathletik-Mehrkampfmeisterschaften der DDR in Berlin siegen Ernst Schmidt (Zehnkampf) und l. Römer-Praetz (Fünfkampf). (38, S. 42)


24.09.1950

 

Die BSG Rotation Berlin erringt den ersten Meistertitel im 100-km-Straßen-Mannschaftsfahren in Berlin. (38, S. 42)


27.09.1950

 

Auf ihrer 21. Sitzung beschließt die Provisorische Volkskammer der DDR das Gesetz über den Mutter- und Kinderschutz und die Rechte der Frau (GB1. Nr. 111, S. 1037), das den Verfassungsgrundsatz der Gleichberechtigung von Mann und Frau weiter ausgestaltet, eine Vielzahl von Maßnahmen zur Förderung der Frau im gesellschaftlichen und persönlichen Leben sowie zur Unterstützung von Mutter und Kind festlegt. Es sieht u.a. vor, daß Frauen mit mehr als drei Kindern laufend staatliche Unterstützung erhalten. Außerdem sollen bei der Geburt eines dritten und jeden weiteren Kindes in einer Familie einmalige Beihilfen gezahlt werden. Alle Staats- und Wirtschaftsorgane werden verpflichtet, in größerem Maße den Frauen die Teilnahme am staatlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben zu sichern, in allen Berufen Maßnahmen zur Qualifizierung der Frauen zu treffen und ihnen einen ihren Fähigkeiten entsprechenden Arbeitsplatz zu sichern. An der Vorbereitung des Gesetzes wirkte der Demokratische Frauenbund Deutschlands wesentlich mit. (42, S. 27; 24, S. 144)


28.09.1950

 

Die DDR wird Mitglied im Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe. (35, S. 33)


29.09.1950

 

Die DDR wird Mitglied des osteuropäischen Rats für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW; COMECON). (24, S. 144)


30.09.1950

 

Im ganzen Bundesgebiet geht die Polizei gegen sog. Friedenskundgebungen der Freien Deutschen Jugend (FDJ) vor, die verboten worden sind; insgesamt 800 Personen werden vorübergehend festgenommen. (24, S. 144)