01.01.1952

 

Das ZK der SED veröffentlicht einen Neujahrsaufruf, in dem die besondere Bedeutung des Jahres 1952 für den Kampf um den Zusammenschluß aller friedliebenden und nationalgesinnten Kräfte des deutschen Volkes zur Wiedervereinigung Deutschlands hervorgehoben wird. (2, S. 76)

 

Beginn des Nationalen Aufbauwerks in Berlin. (35, S. 36)

 

Hilfe der Jugend beim Berlinaufbau.(35, S. 36)

 

Staatliches Ensemble für sorbische Volkskunst gegründet. (40, S. 24)


02.01.1952

 

Wegen »Parteilichkeit« verweigert die DDR einer aus Vertretern von fünf Mächten bestehenden UN-Kommission die Einreise. Sie soll auf Antrag der Westmächte Voraussetzungen für freie Wahlen in Gesamtdeutschland prüfen. (10, S. 8)

 

Ein Entwurf zum Wahlgesetz für gesamtdeutsche freie Wahlen, der vom Reichswahlgesetz der Weimarer Republik vom 6. März 1924 ausgeht, wird von der Regierungskommission der DDR der Öffentlichkeit unterbreitet. Diesem Entwurf stimmt der Ministerrat am 3. Januar zu. (2, S. 76) Das Adenauer-Kabinett zieht daraufhin seinen Wahlgesetzentwurf am 15. Januar zurück. (2, S. 76)

 

Erster zentral organisierter Aufbausonntag. 50 000 Berliner räumen um den Strausberger Platz herum die Trümmer weg. (35, S. 36)


03.01.1952

 

Der frühere Reichskanzler Dr. Josef Wirth weilt als Gast des Oberbürgermeisters Friedrich Ebert in Berlin und spricht mit Politikern der DDR über Möglichkeiten einer friedlichen Wiedervereinigung Deutschlands. (2, S. 76)

 

"Berlin - schöner denn je!" Plakat für das Nationale Aufbauprogramm Berlin, 1952 (40, S. 25)


04.01.1952

 

In einem Artikel der SED-Zeitung »Neues Deutschland« kritisiert der Journalist Wilhelm Girnus die Werke des Bildhauers Ernst Barlach als expressionistische Kunst, die nichts Zukunftsweisendes enthalte. (10, S. 8)

 

»Barlachs Bauern sind dumpfe, tölpelhafte Urwaldbären«, schreibt das SED-Organ. (35,S. 36)

 

Aufgrund eines ministeriellen Runderlasses müssen in Turnhallen der DDR Bilder des »Turnvaters« Friedrich Ludwig Jahn durch Porträts von Josef W. Stalin und Lenin ersetzt werden. (10, S. 8)


06.01.1952

 

4.- 6. 1.1952
Der Nationalkongreß der „Deutschen Gemeinschaft zum Schutz der Kinder" erörtert in Berlin die Sicherung des Lebens der Kinder in Frieden und Demokratie und faßt seine zahlreichen Forderungen in einem Aufruf an alle Eltern zusammen. (2, S. 76)

 

Die erste Hochschule der Gewerkschaften in Deutschland wird in Bernau feierlich eröffnet und nach dem Gewerkschaftsführer Fritz Heckert benannt. (2, S. 77)


08.01.1952

 

Ein langfristiges Abkommen über kulturelle Zusammenarbeit wird in Berlin zwischen Regierungsvertretern der DDR und der Volksrepublik Polen unterzeichnet. (2, S. 77)


09.01.1952

 

Die Volkskammer der DDR billigt nach einer Regierungserklärung des Ministerpräsidenten Otto Grotewohl über die Voraussetzungen für die Durchführung freier Wahlen ohne ausländische Kontrolle den Entwurf eines Gesetzes für die Durchführung gesamtdeutscher Wahlen zur Nationalversammlung, faßt eine 4-Punkte-Entschließung über den friedlichen Weg zur Einheit Deutschlands und wählt 5 Vertreter für die vorgeschlagene gesamtdeutsche Kommission zur Beratung des Wahlgesetzes. (2, S. 77)

 

Die Rückgabe von 1382 Grundstücken mit einer Gesamtfläche von 578 000 qm durch die Sowjetische Kontrollkommission an die Behörden der DDR im Jahre 1951 wird bekanntgegeben. (2, S. 77)


10.01.1952

 

Die erste Festwoche des deutschen Films in der UdSSR wird mit der sowjetischen Uraufführung von „Zugverkehr unregelmäßig" eröffnet. (2, S. 77)

 

Die erste Arbeitstagung der Kommission zur Pflege gesamtdeutscher Beziehungen auf kommunalem Gebiet findet in Berlin unter dem Vorsitz von Oberbürgermeister Friedrich Ebert statt. (2, S. 77)

 

Gründung der Gedenkstätte des Potsdamer Abkommens in Cecilienhof (Potsdam). (40, S. 24)


12.01.1952

 

Ein erster zentraler Erfahrungsaustausch der Agrarwissenschaftler, Meisterbauern und Neuerer der Landwirtschaft findet auf Initiative der DBD in Berlin statt. Es wird die Verbesserung der Arbeits- und der Wirtschaftsmethoden in der Landwirtschaft beraten. (2, S. 77)


14.01.1952

 

Tagung der Staatlichen Kommission für Kunstangelegenheiten und der Deutschen Bauakademie zum Thema „Architektur und Technik beim Bau neuer Theater" in Berlin. (40, S. 24)


15.01.1952

 

Im Rahmen des Zehnjahrplanes für den Obstanbau der DDR, in dem bis 1960 eine Verdoppelung der Obstbaumbestände vorgesehen ist, sind 1951 40 volkseigene Obstgüter geschaffen worden. (2, S. 77)

 

Gründung des Zentralen Gesangs- und Tanzensembles des FDGB. (40, S. 24)


16.01.1952

 

Eine wirtschaftspolitische Konferenz der Abteilung Planung und Finanzen des ZK der SED befaßt sich mit Problemen der Verbesserung der Materialplanung und -Versorgung, der Einführung des Allgemeinen Vertragssystems und der Ausarbeitung und Einführung technisch begründeter Arbeitsnormen. (2, S. 77 / 78)


17.01.1952

 

Der Ministerrat beschließt eine bedeutende Tarifsenkung von Leistungen der MAS für werktätige Bauern um durchschnittlich 30%. (2, S. 78)


18.01.1952

 

Das Museum für Deutsche Geschichte in Berlin wird mit der Amtseinführung des Direktors Prof. Dr. Alfred Meusel und seiner Mitarbeiter gegründet. Am 5. Juli werden die ersten vier Abteilungen, die die geschichtliche Entwicklung Deutschlands von der Frühzeit bis 1948 und das Wirken von Marx und Engels darstellen, der Öffentlichkeit übergeben. (2, S. 78)

 

DEFA-Filmpremiere »Roman einer jungen Ehe« von Kurt Maetzig. (35, S. 36)

 

Filmplakat zum Film "Roman einer jungen Ehe". (35, S. 36)


19.01.1952

 

Das Richtfest des ersten im Rahmen des Nationalen Aufbauprogramms geschaffenen Hochhauses an der Weberwiese in Berlin wird unter großer Anteilnahme der Bevölkerung gefeiert. (2, S. 78)


23.01.1952

 

Ein Handelsabkommen für 1952-1955 wird zwischen Regierungsvertretern der DDR und der Rumänischen Volksrepublik in Berlin abgeschlossen. (2, S. 78)


25.01.1952

 

Zur Förderung der Volkskunst und des Laienschaffens wird in Leipzig das „Zentralhaus für Laienkunst" eröffnet. (2, S. 78)


26.01.1952

 

26.-27. 1.
Eine Konferenz der Wirtschaftswissenschaftler berät in Berlin über die wirtschaftlichen Aufgaben des Fünf jahrplans und über grundsätzliche Probleme des wirtschaftlichen Aufbaus. (2, S. 78)


29.01.1952

 

Die alliierte Kommandantur hebt die Quote für politische Flüchtlinge aus der DDR nach Berlin (West) auf. Sie reagiert damit auf den wachsenden Übersiedlerstrom. 1952 kommen annähernd 200 000 DDR-Flüchtlinge in die Bundesrepublik – etwa doppelt so viele wie 1951. (10, S. 10)

 

Ein Abkommen über den Waren- und Zahlungsverkehr für 1952 wird zwischen Regierungsvertretern der DDR und der CSR in Berlin unterzeichnet. (2, S. 78)


30.01.1952

 

30.-31. 1.
Eine zentrale Konferenz der technischen Intelligenz der volkseigenen Bauindustrie in Dresden behandelt Fragen des kontinuierlichen Bauens. (2, S. 79)


31.01.1952

 

Der Ministerrat beschließt eine Verordnung über die Entlohnung und Prämiierung von Lehrausbildern und Lehrmeistern in den VEB, über ihre Verantwortlichkeit und ihre Tätigkeits- und Qualiflkationsmerkmale. (2, S. 79)

 

In der DDR beginnt das Fachschul-Fernstudium für die hauptsächlichsten Industriezweige als eine weitere Form der Qualifizierung aller Werktätigen. (2, S. 79)

 

31. 1. - 2. 2. 1952
Die erste Konferenz der Berliner Kulturschaffenden befaßt sich mit Problemen des Kampfes um die Erhaltung der einheitlichen deutschen Kultur. (2, S. 79)