01.05.1952

 

Präsident Wilhelm Pieck veröffentlicht eine Erklärung, in der hervorgehoben wird, daß bei Verwirklichung des Bonner „Generalvertrages" die DDR notwendigerweise die bewaffnete Verteidigung organisieren muß. (2, S. 88)

 

Die Sowjetunion übereignet der DDR das Simson-Werk. (35, S. 36)

 

1. - 13. 5. 1952
Zum ersten Mal führt die Friedensfahrt durch die DDR; die sechs DDR-Sportler belegen den dritten Platz in der Mannschaftswertung.(35, S. 36)


02.05.1952

 

Der Ministerrat befaßt sich mit der Überwindung von Mängeln im Staatsapparat bei der Erfüllung des Volkswirtschaftsplans, vor allem bei der rechtzeitigen Fertigstellung der einzelnen Betriebspläne und bei der Verwirklichung des Sparsamkeitsprinzips, und erörtert die Vorbereitung der Maßnahmen für die Einführung einer differenzierten Lohnpolitik. (2, S. 88)


08.05.1952

 

In der DDR wird auf Anordnung der Regierung der 8. Mai, der Tag der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reichs, als nationaler Feiertag begangen. (10, S. 72)

 

Die Regierung kündigt den Aufbau nationaler Streitkräfte an. (35, S. 36)

 

Eine Vereinbarung über die Verwirklichung des Berliner Abkommens vom 20. September 1951 über den innerdeutschen Handel wird bekanntgegeben, nach der als erstes ein Warenaustausch in Höhe von 61 Millionen DM vorgesehen ist. (2, S. 88)

 

Das Oberste Gericht der DDR verurteilt 13 Agenten wegen Spionagetätigkeit und verbrecherischer Terror- und Sabotageakte zu Zuchthausstrafen von vier bis fünfzehn Jahren; zwei weitere Agenten erhalten lebenslänglich Zuchthaus. (2, S. 88)


09.05.1952

 

Der Ministerrat beschließt auf Grund der Vorschläge des FDGB und im Beisein von Vertretern des FDGB-Bundesvorstandes Verordnungen über die Wahrung der Rechte der Werktätigen, über die Regelung der Entlohnung der Arbeiter und Angestellten und über den Abschluß der Betriebskollektivverträge in volkseigenen und ihnen gleichgestellten Betrieben. (2, S. 88 / 89)

 

Präsident Wilhelm Pieck vereidigt den neuen Minister des Innern, Willi Stoph. (2, S. 89)


10.05.1952

 

Die Buchhändlertagung der DDR in Leipzig berät über die Verbreitung fortschrittlicher und wissenschaftlicher Literatur unter den Werktätigen. Buchhändler sollen auf Wunsch der DDR-Regierung zukünftig verstärkt dem Lesepublikum Literatur mit marxistischer Ideologie und von parteitreuen kommunistischen Schriftstellern anbieten. Anläßlich der Tagung eröffnet der Leiter des Amtes für Literatur und Verlagswesen, Fritz Apelt, die erste »Woche des Buches«. (10, S. 72)

 

Der Autorennfahrer Paul Greifzu aus Suhl verunglückt beim Training auf der Dessauer Schleife tödlich.(35, S. 36)


15.05.1952

 

Die ersten persönlichen Konten für Angehörige der technischen Intelligenz werden in Berlin eingerichtet. (2, S. 89)


16.05.1952

 

16. - 20. 5. Der IV. Bundeskongreß des DFD in Berlin beschließt ein Manifest an die deutschen Frauen, Mütter und Mädchen „Laßt keinen Tag ohne einen Beitrag zum Friedenskampf vergehen!", nimmt ein neues Statut an und wählt wieder Elli Schmidt zur Vorsitzenden. (2, S. 89)


17.05.1952

 

In Anwesenheit Walter Ulbrichts wird in Leipzig der Grundstein für den Bau der Deutschen Hochschule für Körperkultur (DHfK) gelegt. (35, S. 36))

 

Mehrere politische Prozesse in Sachsen und Thüringen enden mit hohen Zuchthausstrafen. (40, S. 25)


18.05.1952

 

Die unter ostdeutscher Leitung stehende Deutsche Reichsbahn legt in Berlin (West) den Anhalter Bahnhof still. Die Fernzüge werden künftig direkt nach Berlin (Ost) umgeleitet. Damit ist der Westteil der Stadt von den Bahnverbindungen in die DDR vollständig isoliert. (10, S. 74)


19.05.1952

 

Zusätzliche Warenlieferungen für 1952 werden in Berlin zwischen Regierungsvertretern der DDR und der Volksrepublik Polen vereinbart. (2, S. 89)


20.05.1952

 

20.-21. 5. Die erste Tagung des Genossenschattsrates der Konsumgenossenschaften der DDR in Berlin beschließt ein Musterstatut über die Rechte der Mitglieder und der Verkaufsstellenausschüsse und einen Strukturplan der Bezirkskonsumgenossenschaften. (2, S. 89)


22.05.1952

 

Das Amt für Information veröffentlicht einen Bericht über die Spionage- und Terrorzentralen in Westberlin, die den friedlichen Aufbau in der DDR zu stören versuchen. (2, S. 90)

 

22.-25. 5. 1952
Auf dem dritten deutschen Schriftstellerkongreß konstituiert sich der »Deutsche Schriftstellerverband« als eigenständige Institution. Zur Präsidentin wird Anna Seghers gewählt. (35, S. 36)

 

Der Kongreß in Berlin beschließt ein Manifest „Für die unteilbare deutsche Sprache". (2, S. 90)


23.05.1952

 

Die Volkskammer beschließt zur weiteren Festigung der demokratischen Staatsordnung Gesetze über die Regierung der DDR, über die Staatsanwaltschaft und über das Jugendgericht. (2, S. 90)


24.05.1952

 

Der Schauprozeß gegen die angebliche »Terrorismusbande Burianek« in Berlin (Ost) endet mit dem Todesurteil für Johann Burianek wegen angeblicher Sabotage, Spionage und fortgesetzter Diversionshandlungen. Die Mitangeklagten Emil Möbis und Fritz Henschel erhalten vom Obersten Gericht der DDR in Ost-Berlin lebenslange Zuchthausstrafen. (10, S. 74)


25.05.1952

 

In Sachsen und Thüringen werden neue Störsender auf Anweisung der DDR-Regierung errichtet, um den Empfang westlicher Rundfunkstationen, besonders des US-amerikanischen Senders Rias und des NWDR, zu verhindern. (10, S. 74)

 

Premiere von Benno Bessons erster eigenständiger Regiearbeit in der DDR, Molieres »Don Juan«, am Volkstheater Rostock. (35, S. 36)


26.05.1952

 

Als Reaktion auf die Unterzeichnung des Deutschlandvertrages kündigt der DDR-Ministerrat die Absperrung der Grenzen zur Bundesrepublik an. Gleichzeitig beginnt die DDR, den Besucher- und Fernsprechverkehr mit West-Berlin einzuschränken. (10, S. 74)

 

Auf der DDR-Seite wird für den Sperrgürtel Wald abgeholzt. (12, S. 764)

 

Ein Abkommen über den gegenseitigen Waren- und Zahlungsverkehr für 1952 wird in Berlin von Regierungsvertretern der DDR und der Volksrepublik China unterzeichnet. (2, S. 90)


27.05.1952

 

In der Sperrzone zwischen der DDR und der Bundesrepublik Deutschland beginnen Räumfahrzeuge der DDR mit der Beseitigung von Häusern und Bäumen. Die DDR-Regierung begründet die Maßnahme damit, daß die Räumung einer besseren Observierung der Grenze diene. (10, S. 74)

 

27.-29. 5. Das IV. FDJ-Parlament nimmt eine neue Verfassung an. Zum l. Vorsitzenden wird Erich Honecker wiedergewählt. Am 3. Juni konstituiert sich das Büro des Zentralrates der FDJ. (2, S. 90)


31.05.1952

 

Die Bewegung der Rationalisatoren und Erfinder erzielte vom 1. Januar bis 31. Mai 1952 durch Verbesserungen eine Einsparung von 11,656 Mill. DM. (2, S. 91)