01.11.1953

 

Mit zahlreichen Festveranstaltungen beginnt in der DDR der zum »Monat der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft« proklamierte November. (9, S. 180)

 

Verhaftung angeblicher Agenten in mehreren Städten der DDR. (40, S. 28)

 

Gründung der Deutschen Buch-Export und -Import GmbH in Leipzig. (40, S. 28)


03.11.1953

 

Aus Akten des Oberkommandos der Wehrmacht, die in der Deutschen Demokratischen Republik gefunden werden, geht hervor, daß im Zweiten Weltkrieg bis vier Monate vor Kriegsende 24 559 deutsche Soldaten von Kriegsgerichten zum Tode verurteilt und zum größten Teil hingerichtet wurden. (9, S. 180)


04.11.1953

 

In der DDR wird ein neues Ministerium für Schwerindustrie gegründet, dessen Leitung Industrieminister Fritz Selbmann übernimmt. (9)

 

Das neugebildete Ministerium übernimmt die Aufgaben des bisherigen Ministeriums für Hüttenwesen und Erzbergbau und der bisherigen Staatssekretariate für Kohle, für Energie und für Chemie. (2, S. 141)

 

Die Staatliche Zentralverwaltung für Statistik veröffentlicht den Bericht über die Erfüllung des Volkswirtschaftsplanes im III. Quartal 1953. Der Plan der gesamten industriellen Brutto-Produktion wurde mit 99,7% erfüllt. (2, S. 141)


06.11.1953

 

Die Regierungen der DDR und der Volksrepublik Albanien veröffentlichen ein Kommunique über die Umwandlung der Diplomatischen Missionen beider Länder in Gesandtschaften und den Austausch von Gesandten. (2, S. 141)


10.11.1953

 

Der stellvertretende Leiter der Westberliner Spionagedienststelle, Hans Joachim Geyer, teilt auf einer Pressekonferenz in Berlin (Ost) mit, daß er in die DDR übergelaufen ist. (9, S. 180)

 

Uraufführung des Schauspiels ..Der Teufelskreis" von Hedda Zinner im Theater am Schiffbauerdamm (heutiges Berliner Ensemble) in Berlin (Regie: Fritz Wisten; Hauptdarsteller: Jochen Brockmann, Harry Hindemith, Willy A. Kleinau, Franz Kutschera, Edwin Marian, Werner Peters). (40, S. 29)


12.11.1953

 

Der Ministerrat der DDR beschließt entsprechend einem Vorschlag des FDGB, an alle Arbeiter und Angestellten in den Betrieben der volkseigenen Wirtschaft mit einem Bruttoeinkommen bis zu 600 DM Weihnachtszuwendungen zu zahlen. (2, S. 141)


13.11.1953

 

Eine Energiekonferenz als Auftakt eines organisierten Kampfes gegen die Stromabschaltungen in allen Betrieben und Haushaltungen der DDR tagt in Berlin. Der Wettbewerbsaufruf der Kumpel des Kombinats Espenhain wird von der Regierung und vom FDGB-Bundesvorstand zur Grundlage eines Massenwettbewerbs „Kampf den Stromabschaltungen" gemacht. (2, S. 142)

 

13. - 19. 11. 1953
Eine Franz-Schubert-Festwoche aus Anlaß des 125. Todestages des Komponisten findet in Berlin statt. (2, S. 142)


14.11.1953

 

12. - 14. 11. Auf der 15. Tagung des FDGB-Bundesvorstandes appelliert Walter Ulbricht an die Gewerkschaften, sich bei der Wahrung der Interessen der Werktätigen stärker als bisher gegenüber herzlosen Bürokraten und pflichtvergessenen Staats- und Wirtschaftsfunktionären durchzusetzen. Herbert Warnke fordert, die aktive Teilnahme der Gewerkschaften an der Arbeiter-und-Bauern-Macht durch eine ernsthafte Kontrolle der Durchführung von Gesetzen und Verordnungen zu gewährleisten. (2, S. 142)


15.11.1953

 

Die westlichen Alliierten heben den Interzonenpaßzwang für DDR-Bürger, die in die Bundesrepublik Deutschland einreisen wollen, auf. Besucher aus der DDR benötigen ab sofort auch keine Aufenthaltsgenehmigung mehr. (9, S. 180)


16.11.1953

 

Zwischen der DDR und der Volksrepublik Polen wird ein Plan des kulturellen Austausches für das Jahr 1954 unterzeichnet. (2, S. 142)


17.11.1953

 

In Güstrow wird die Ernst Barlach-Gedenkstätte eröffnet. (4)


20.11.1953

 

Dritte Verlegerkonferenz in Leipzig. Rede von Johannes R. Becher (Die Kulturpolitik der Deutschen Demokratischen Republik): Rechenschaftsbericht von Fritz Apelt. (40, S. 29)


21.11.1953

 

Der Minister des Innern erläßt eine Anordnung, die die Erleichterung des Interzonen-Reiseverkehrs zum Ziele hat. Ab 25. November 1953 genügen für die Bürger der DDR zum Passieren der Kontrollpunkte Personalbescheinigungen, die in Vorbereitung der Ausgabe neuer Personalausweise herausgegeben werden. Zur Einreise von Bürgern der Bundesrepublik in die DDR sind gleichfalls keine Interzonenpässe mehr erforderlich. (2, S. 142)

 

Der Deutsche Sportausschuß der DDR und der Deutsche Sportbund der Bundesrepublik führen in Leipzig Verhandlungen über die weitere Durchführung des gesamtdeutschen Sportverkehrs und erzielen in einigen wichtigen Punkten Übereinstimmung. (2, S. 142)


22.11.1953

 

Das Presseamt beim Ministerpräsidenten teilt mit, daß die bisherigen Ministerien für Schwermaschinenbau, für Transportmittel- und Landmaschinenbau und für Allgemeinen Maschinenbau zum Ministerium für Maschinenbau zusammengefaßt wurden. (2, S. 142)


24.11.1953

 

Von Juli bis Oktober muß jedes SED-Mitglied vor eine Kommission treten, die seine politische Zuverlässigkeit überprüft. Nach Schätzungen werden etwa 20000 Funktionäre und 50000 einfache Mitglieder als «Provokateure entlarvt». Ein erheblicher Teil der Ausgeschlossenen oder Zurückgestuften gehörte bereits vor 1933 der KPD oder der SPD an. Im September konstatiert das Politbüro der SED, ein großer Teil der 1,2 Millionen Parteimitglieder habe «keine politische Ausbildung und Parteistählung», viele seien passiv oder verträten sozialdemokratische Ansichten. Etwa 150000 bis 200000 «Parteiaktivisten», fast immer hauptamtliche Funktionäre, sollen die Partei nun neu ausrichten. Das Politbüro fast an diesem Tag den Beschluß, daß Mitglieder von «Parteiaktivs» durch die jeweils verantwortliche Leitung und deren Apparat ausgewählt werden. (8, S. 175)


25.11.1953

 

Die DDR-Regierung hebt den Interzonenpaßzwang auf. Für Reisen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR wird damit ab sofort nur noch ein Personalausweis benötigt. (9, S. 182)

 

Der amtierende Ministerpräsident Walter Ulbricht gibt vor der Volkskammer eine Regierungserklärung über den Weg zur friedlichen Lösung der deutschen Frage ab. Walter Ulbricht erklärt die Bereitschaft der Regierung der DDR, ohne vorherige Bedingungen mit Vertretern der Bundesrepublik zu jeder Zeit sämtliche Fragen zu klären, die der Herstellung der Einheit Deutschlands auf demokratischer Grundlage dienen können. In Verhandlungen sollten Erleichterung und Erweiterung des Interzonenhandels, die Regelung des Personenverkehrs zwischen West- und Ostdeutschland, die Stärke der Polizei und ihre Bewaffnung, ihre Standorte und Aufgaben, der ungehinderte Austausch von Büchern, Zeitschriften, Filmen und anderen künstlerischen Erzeugnissen mit Ausnahme solcher Werke, die Krieg und Völkerhaß propagieren, besprochen werden. (2, S. 143)

 

Das ZK der SED beschließt, daß die hauptamtlichen Sekretäre der Bezirksleitungen der SED mit Pistolen vom Kaliber 7,65 mm und je 25 Schuß Munition bewaffnet werden. (8, S. 175)


26.11.1953

 

Der Ministerrat beschließt eine Verordnung über die Bildung des Staatssekretariats für örtliche Wirtschaft. (2, S. 143)


30.11.1953

 

Zum Abschluß des Freundschaftsmonats der deutsch-sowjetischen Freundschaft findet in Berlin eine große Festveranstaltung statt. In seiner Festansprache betont der Stellvertreter des Ministerpräsidenten Otto Nuschke, daß der Gesellschaft für deutsch-sowjetische Freundschaft nach vorläufigen Meldungen 75 000 neue Mitglieder beigetreten seien. (2, S. 143)