April 1956

 

 

"HO Warenhaus - Hier kauft der Osterhase". Plakat, 1956. (40, S. 35)


05.04.1956

 

Im Ostberliner Stadtteil Treptow veranstaltet der kommunistische Jugendverband FDJ ein Forum mit dem Thema »Jazz –Ja oder Nein«. Der Komponist und Nationalpreisträger Hanns Eisler (SED) erklärt auf der Veranstaltung, daß der Jazz in der DDR nicht »zum Kult« gemacht werden dürfe, da die Jugendlichen mit dieser Musik »ihr Gehirn verkleistern«. (17, S. 66)


12.04.1956

 

In Dresden veröffentlicht die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche Sachsens eine Erklärung, in der sie in scharfer Form gegen eine Rede von DDR-Innenminister Karl Maron (SED) protestiert. Maron hatte behauptet, die evangelische Kirche lasse sich von »aggressiven NATO-Kräften zu friedensfeindlichen Plänen mißbrauchen«. (17, S. 66)


19.04.1956

 

 

Die Verdiente Meisterin des Sports Jutta Langenau (SC Turbine Erfurt) hat berechtigte Aussichten die duetschen Farben bei der Olympiade in Melbourne zu vertreten. Sie hält die Weltbestleistung über 200 Meter Butterfly, den Deutschen Rekord über 100 Meter Butterfly und die DDR-Rekorde über 200 bis 1000 Meter. Jutta Langenau, die als Sportlehrerin in der Heinrich-Mann-Oberschule in Erfurt tätig ist, schwimmt seit 1945/46 aktiv. Ihr Trainer, Verdienter Meister des Sports Hannes Horlbeck, will versuchen, die Leistungen unserer Rekordschwimmerin noch zu steigern." (Originalunterschrift) (40, S. 37)


20.04.1956

 

DEFA-Filmpremiere "Der Richter von Zalamea" nach Calderon. Regie Martin Hellberg. (35, S. 44)


21.04.1956

 

In der Ostberliner Humboldt-Universität erklärt der Ministerpräsident der DDR, Otto Grotewohl, die SED sei bereit, »gewisse Fehlerquellen« zu beseitigen. So sei der gefährliche Personenkult bereits erfolgreich bekämpft worden, die kollektive Führung der Partei gesichert. (17, S. 68)


22.04.1956

 

Auf einer Festveranstaltung zum 10. Jahrestag der SED-Gründung weist der stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Walter Ulbricht, energisch den Vorwurf zurück, in der DDR herrsche ein totalitäres Regime. Es bestehe kein Widerspruch zwischen den Interessen des Staates und der einzelnen Menschen. (17, S. 68)

 

Angehörige der »Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland« entdecken in Alt-Glienicke im Süden Berlins einen von US-amerikanischen Geheimdienstleuten angelegten Spionagestollen. (17, S. 68)


26.04.1956

 

Abkommen der Regierung der DDR und der Regierung der UdSSR über kulturelle und wissenschaftliche Zusammenarbeit. (40, S. 34)


27.04.1956

 

Die DDR-Regierung gibt in Berlin (Ost) die vorzeitige Freilassung von 698 Personen bekannt, die wegen Kriegsverbrechen von sowjetischen Militärtribunalen bzw. DDR-Gerichten zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren. 52 wegen schwerer Kriegsverbrechen Verurteilte sind von der Amnestie ausgeschlossen. (17, S. 68)

 

Haus der Polnischen Kultur in Berlin eröffnet. (40, S. 34)


30.04.1956

 

Preis für künstlerisches Volksschaffen erstmalig verliehen, unter anderen an den Chor des Erich-Weinert-Ensembles, den Chor der Gerhart-Hauptmann-Oberschule Wernigerode und das Stephan-Hermlin-Ensemble der Pädagogischen Hochschule Potsdam. (40, S. 34)