01.08.1961 |
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Die Regierung der DDR kündigt Beschränkungen im
innerdeutschen Reiseverkehr an. (22, S. 140) |
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03.08.1961 |
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Verordnung des Magistrats von Berlin (Ost), wonach Bewohner
Berlins (Ost), die in Berlin (West) arbeiten (Grenzgänger),
ab 1.8. Miete, Pacht bzw. öffentliche Gebühren z.T. in DM
West zu zahlen haben; außerdem Registrierung aller Grenzgänger.
(40, S. 51)
Die alliierten Kommandanten der drei Westsektoren von
Berlin protestieren bei ihrem sowjetischen Kollegen Andrei
Solowjew schriftlich gegen die Maßnahmen, die von den DDR-Behörden
gegen die Bewohner der DDR und von Berlin eingeleitet worden
sind. (22, S. 140)
3. - 5. 8. 1961 |
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05.08.1961 |
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Auf einem Treffen der Generalsekretäre der kommunistischen
Parteien aller Warschauer-Pakt-Staaten in Moskau, das am 3. August
begonnen hat, wird erneut die Forderung nach einem
Friedensvertrag für Deutschland aufgestellt. Außerdem erhält
DDR-Regierungschef Walter Ulbricht die Zustimmung zur
Abriegelung der Fluchtwege in Berlin. (22, S. 140)
Die ersten GutsMuths-Preise werden verliehen an Prof. Dr.
Arno Arnold (1. Klasse) für sein Schaffen auf
sportmedizinischem Gebiet, an Prof. Dr. Kurt Meinel (2.
Klasse) für seine Bewegungslehre, an Dr. Gerhard Hochmuth (3.
Klasse) für grundlegende Arbeiten auf dem Gebiet der
Biomechanik der sportlichen Bewegung. (38, S. 104) |
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06.08.1961 |
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6. - 10. 8. 1961 |
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07.08.1961 |
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In einer Rundfunkrede kündigt der sowjetische Ministerpräsident
Nikita Chruschtschow eine Verstärkung der sowjetischen
Streitkräfte an der Westgrenze und die Einberufung von
Reservisten an. Außerdem erklärt sich Chruschtschow bereit,
eine Klausel über den freien Zugang nach Berlin (West) in
einen Friedensvertrag mit Deutschland aufzunehmen. (22, S.
140) |
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09.08.1961 |
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Mit 1926 geflohenen DDR-Bürgern wird die bisher höchste
Flüchtlingszahl für einen Tag erreicht. Berlin (Ost) beginnt
mit der Registrierung der Grenzgänger, die im Westteil der
Stadt arbeiten. (22, S. 140)
Die Internationale Föderation für Bogenschießen (FITA)
nimmt in Oslo den Bogenschützen-Verband (DBSV) der DDR als
Mitglied auf. (38, S. 104) |
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11.08.1961 |
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Die Volkskammer beauftragt den Ministerrat, die auf der
Tagung der Warschauer Vertragsstaaten beschlossenen Maßnahmen
zur Grenzsicherung in und um Berlin »vorzubereiten und
durchzuführen«.(35, S. 54)
11. - 13. 8. 1961 |
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12.08.1961 |
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Der Ministerrat der DDR beschließt die Sperrung der
Sektorengrenze in Berlin. (22, S. 140) |
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13.08.1961 |
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"Sicherung
der Staatsgrenze der DDR zu Westberlin und zur BRD
am 13. August 1961. Angehörige der Kampfgruppen vor
dem Brandenburger Tor in Berlin."
(Originalunterschrift) (40, S. 52)
Der Ostsektor von Berlin wird mit Stacheldraht, Sperrzäunen
und einem großen Aufgebot von Volkspolizisten abgeriegelt.
(22, S. 140)
Blick
über den Potsdamer Platz in Berlin in die
menschenleere Leipziger Straße, im Vordergrund drei
Volkspolizisten der Deutschen Demokratischen
Republik beim Ziehen einer Stacheldrahtbarriere am
13. August. (22, S. 145) In
letzter Minute ergreift dieser DDR-Volkspolizist die
Gelegenheit zur Flucht über den Stacheldraht. (22,
S. 149)
In Ostberlin und in den Randgebieten wohnende Sportler können
nicht mehr Westberliner Sportvereinen angehören und
Westberliner Sportler nicht mehr den Sportgemeinschaften in
Ostberlin, sie können auch nicht mehr die Ostberliner Gewässer
und Sporteinrichtungen benutzen. In den Ostberliner
Sportgemeinschaften werden scharfe politische Diskussionen
zu dieser Problematik geführt. (38, S. 104) |
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14.08.1961 |
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Seit 14 Uhr ist das Brandenburger Tor in Berlin auf
Anordnung des DDR-Innenministeriums geschlossen.
Panzereinheiten und starke Verbände der Volkspolizei der
DDR rücken durch das Tor vor und besetzen die Grenzlinie
auf den Hindenburgplatz, rund 60m vor dem Brandenburger Tor.
(22, S. 140)
Panzerspähwagen
der Volkspolizei der DDR mit aufmarschierenden
Volkspolizisten an der Sektorengrenze am
Brandenburger Tor sollen die Grenze zwisehen den
Ost- und den Westsektoren in Berlin bewachen. (22,
S. 144) Das
Brandenburger Tor mit der Quadriga von Gottfried von
Schadow (1794) im Herzen von Berlin wird durch den
Bau der Mauer völlig funktionslos, das Tor ist ab
14. August um 14 Uhr auf Anordnung des
Innenministeriums der DDR nicht mehr passierbar.
(22, S. 144)
Die Telefonverbindungen zwischen der Bundesrepublik und
der DDR sind unterbrochen worden. Auch Berlin (West) ist von
dieser Sperre betroffen. (22, S. 140) |
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15.08.1961 |
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"Sicherung
der Staatsgrenze. FDJler des Berliner Stadtbezirks
Mitte besuchten am 15.8.1961 Soldaten einer
Panzereinheit, die in der Mittelstraße auf
Friedenswacht stehen. Sie überreichten ihnen Blumen
und kleine Geschenke." (Originalunterschrift)
(40, S. 53) |
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16.08.1961 |
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Der Fernschreibverkehr zwischen der Bundesrepublik und
der DDR sowie Berlin (Ost) wird wieder aufgenommen. (22, S.
140)
An der Sektorengrenze wird mit dem Bau einer Mauer aus
Betonplatten begonnen. (22, S. 140)
Am
16. August beginnen unter Bewachung Bauarbeiter aus
Berlin (Ost) und der DDR mit der Befestigung
Sperranlagen durch den Bau einer festen Mauer. (22,
S. 144)
Aufgebot des Zentralrats der FDJ "Das Vaterland ruft
! Schützt die sozialistische Republik!" Alle
Jugendlichen zwischen 18 und 23 Jahren werden aufgefordert,
sich zum freiwilligen Ehrendienst in den bewaffneten Organen
der DDR zu melden. (39, S. 63) |
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18.08.1961 |
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Gemeinsamer Kampfappell der FDJ und der GST im Kabelwerk
Oberspree in Berlin zum Aufgebot des Zentralrats der FDJ. Es
sprechen Horst Schumann, Mitglied des Staatsrates der DDR
und 1. Sekretär des Zentralrats der FDJ, und Richard
Staimer, Vorsitzender des Zentralvorstandes der GST. (39, S.
64)
Zwanzig junge Segelflieger der GST aus Bohlen, Bezirk
Leipzig, verpflichten sich zum sofortigen Antritt ihres
Ehrendienstes in den bewaffneten Organen.(39, S. 64) |
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21.08.1961 |
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Eine große Anzahl von Flüchtlingen aus der DDR hat eine
gehobene Schulbildung, wie eine Repräsentativumfrage des
Allensbacher Instituts für Demoskopie ergibt. Wie das
Institut meint, erklärt diese soziale Schichtung der Flüchtlinge
die Tatsache, daß die Flüchtlinge in der Bundesrepublik
ein relativ höheres Einkommen haben als der Durchschnitt
der bundesrepublikanischen Bevölkerung. (22, S. 142) |
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22.08.1961 |
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Nachdem die Sperre für den Fernschreibverkehr am 16. August
aufgehoben worden ist, können jetzt auch wieder
Telefongespräche zwischen der Bundesrepublik Deutschland,
der DDR und Berlin (Ost) geführt werden. (22, S. 142)
Beschluß des Sekretariats des Zentralrats der FDJ über
die Bildung der Ordnungsgruppen der FDJ als Helfer der
Staats- und Sicherheitsorgane zur Aufrechterhaltung der öffentlichen
Ordnung und Sicherheit. (39, S. 64) |
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23.08.1961 |
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Die sowjetische Regierung weist die Westmächte darauf
hin, daß die Luftkorridore nach Berlin zur Einschleusung
westdeutscher »Agenten, Revanchisten und Militaristen« mißbraucht
würden. (22, S. 142)
Nach der Schließung des SPD-Büros im Ostsektor der
Stadt Berlin löst der Landesverband der SPD die
Kreisorganisation in Berlin (Ost) auf und entläßt die etwa
6000 Ostberliner Mitglieder aus der SPD. (22, S. 142)
Das Sekretariat des Zentralvorstandes der GST beschließt
den neuen Strukturplan der GST. Die Sekretariate der Kreis-
und Bezirksvorstände werden auf sieben bis elf Mitglieder
erweitert. Das Ausbildungsobjekt Ballenstedt wird
Motorsportschule der GST. (39, S. 64) |
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24.08.1961 |
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Der Ministerrat der DDR erläßt die Verordnung zur
Verbesserung der Arbeitskräftelenkung und Berufsberatung.
(30, S. 124)
Zwei DEFA-Filmpremieren »Der Fall Gleiwitz«, Drehbuch
Wolfgang Kohlhaase und Günther Rücker, und »Der Traum des
Hauptmann Loy« nach einem Roman von Wolfgang Schreyer. (35,
S. 55)
Hannjo
Hasse, Wolfgang Kaiweit, Rolf Ripperger und
Christoph Beyert in "Der Fall Gleiwitz".
(40, S. 50) |
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25.08.1961 |
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In Erfurt, Dresden, Frankfurt (Oder), Gero,
Karl-Marx-Stadt, Leipzig und Rostock werden die ersten
Regimenter des FDJ-Aufgebotes vom 16.8. 1961 formiert.
(39, S. 64) |
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26.08.1961 |
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Außerordentliche Plenartagung der Deutschen Akademie
der Künste zu den Sicherheitsmaßnahmen der Regierung der
DDR vom 13. August. (30, S. 124)
26. - 27. 8. 1962 |
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28.08.1961 |
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Der Dokumentarfilm »So macht man Kanzler« (Buch:
Joachim Hellwig, Wolfgang Weiß; Regie: Joachim Hellwig) läuft
in den Filmtheatern an. (30, S. 124)
Die I. Internationale Gartenbauausstellung wird auf der
Cyriaksburg in Erfurt eröffnet. (35, S. 55)
Dreharbeiten für »Die Kinder von Golzow« beginnen;
bis heute entstehen Golzow-Filme. Es wird der längste
Dokumentarfilm der Filmgeschichte. (35, S. 55)
Mit dem ZRA l von Carl Zeiss Jena wird der erste
serienmäßig produzierte Rechenautomat in Betrieb
genommen. (35, S. 55) |