01.10.1964

 

In Berlin (West) wird die Passierscheinstelle für Härtefälle eröffnet, die Westberlinern im Falle dringender Familienangelegenheiten bevorzugt Passierscheine für Besuche nach Ost-Berlin ausstellt. (29, S. 160)

 

Außerordentliche öffentliche Plenartagung der Deutschen Akademie der Künste zum 15. Jahrestag der DDR. (30, S. 143)

 

Nach dem Roman »Unser kleiner Trompeter« von Otto Gotsche verfilmt die DEFA das Leben des Fritz Weinecks: »Das Lied vom Trompeter.« (35, S. 61)

 

Einführung der DDR-Postleitzahlen. Da die Bundespost bereits 1961 PLZ einführte, kommt es zu Überschneidungen: 5300 gilt für Weimar und für Bonn gleichermaßen. (35, S. 61)


02.10.1964

 

Das Musical »Mein Freund Bunbury« (Musik: Gerd Natschinski; Buch: Helmut Bez, Jürgen Degenhardt, Gesangstexte: Jürgen Degenhardt) nach einer Komödie von Oscar Wilde wird im Metropol-Theater in Berlin (Ost) uraufgeführt. (29, S. 160)


03.10.1964

 

3. - 31. Oktober
Kunstausstellung »Unser Zeitgenosse« in der Nationalgalerie Berlin. Gezeigt werden 199 Gemälde, 200 Grafiken und 61 Plastiken. Die Ausstellung hat etwa 32000 Besucher. (30, S. 144)

 

Der neuerbaute Amtssitz des Staatsrats am Marx-Engels-Platz wird seiner Bestimmung übergeben. Blickfang ist das eingebaute Portal des Berliner Stadtschlosses, von dessen Balkon am 9. November 1918 Karl Liebknecht die sozialistische Republik ausgerufen hatte. (35, S. 61)


04.10.1964

 

Uraufführung des Stückes »Um neun an der Achterbahn« von Claus Hammel in Senftenberg. (30, S. 144)


05.10.1964

 

57 DDR-Bürgern gelingt die Flucht nach West-Berlin durch einen Tunnel. Es handelt sich um das größte Fluchtunternehmen seit dem Bau der Mauer am 13. August 1961. (29, S. 160)

 

Nationalpreisträger für Kunst und Literatur 1964: I Hans Marchwitza; II KuBa, Gruppe von Shakespeare-Forschern (Martin Lehnert, Ansehn Schlösser, Robert Weimann); III Hans Baltzer, Jurij Brezan, Gerhard Geyer, Bert Heller, Günter Kochan, Egon Morbitzer, Erik Neutsch, Erika Pelikowsky, Martin Ritzmann, Horst Schönemann, Max Walter Schulz, Erwin Strittmatter, Wilhelm Weismann, Christa Wolf, Kollektiv der Aufführung »Katzengold« (Bert Brunns, Harald Jopt, Wolfgang Pintzka, Horst Salomon), Kollektiv des Films »For eyes only« (Harry Thürk, Jänos Veiczi). (30, S. 144)


06.10.1964

 

Zur Feier des 15. Jahrestages der DDR-Gründung werden 10 000 Häftlinge amnestiert, darunter auch politische. Die bekanntesten Namen: Georg Dertinger (ehemaliger DDR-Außenminister), Heinz Brandt (Gewerkschafter), Wolfgang Harich (Kopf der intellektuellen Opposition gegen Walter Ulbricht 1957). (29, S. 160)

 

Das Haus des Lehrers und die Kongreßhalle werden am Alexanderplatz in Berlin eröffnet. (35, S. 61)


07.10.1964

 

Mit der Aufführung des »Egmont« von Johann Wolfgang von Goethe wird das Kleist-Theater in Frankfurt an der Oder wiedereröffnet. (29, S. 160)

 

Zum Republiksgeburtstag beginnt das DDR-Fernsehen eine neue Sendereihe: »Mit dem Herzen dabei.« Spielleiter Hans-Georg Ponesky holt »Stars des Alltags« auf die Bühne. (35, S. 61)


10.10.1964

 

10. - 24. 10. 1964
Olympische Sommerspiele in Tokio, letztmals bis zur Wiedervereinigung tritt eine gesamtdeutsche Mannschaft an. Ingrid Krämer ist Fahnenträgerin. Die DDR-Sportler holen 3 Gold-, 11 Silber-, 5 Bronzemedaillen. (35, S. 61)


27.10.1964

 

Uraufführung des »Requiem für Lumumba« von Paul Dessau (Text: Karl Mickel) in Leipzig. (30, S. 144)