03.12.1965

 

Abschluss eines langfristigen Handelsabkommens (1966-1970) zwischen der DDR und der UdSSR in Berlin (Ost). (40, S. 63)

 

Der stellvertretende Ministerratsvorsitzende der DDR, Erich Apel, geht aus Verzweiflung über die Konditionen eines Wirtschaftsvertrages mit der Sowjetunion in den Freitod. (31, S. 194)


04.12.1965

 

Fernsehpremiere des Fünfteilers »Dr. Schlüter« mit Otto Mellies und Larissa Lushina. (35, S. 63)

 

Die Rekonstruktion des kriegsbeschädigten Leipziger Hauptbahnhofs ist abgeschlossen. (35, S. 63)


05.12.1965

 

Das Zentralorgan der Sozialistischen Einheitspartei (SED) in der DDR »Neues Deutschland« beschuldigt den Ost-Berliner Liedermacher Wolf Biermann des Anarchismus in seinem Lyrik-Band »Die Drahtharfe«, der im Oktober im West-Berliner Wagenbach-Verlag erschienen ist. Darin stellt Biermann auch systemkritische Texte vor. Mit ihrem Angriff gegen Biermann warnt die DDR-Tageszeitung alle Literaten, die parteioffizielle »sozialistische« Literaturdoktrin nicht zu verletzen. (31, S. 194)


06.12.1965

 

Nach Feststellungen des Institutes für angewandte Sozialwissenschaft in Bad Godesberg hat mehr als ein Drittel der bundesdeutschen Bevölkerung Postkontakt zu Verwandten und Bekannten in der DDR. (31, S. 194)


09.12.1965

 

Ministerratsbeschluß über die Schul- und Kinderspeisung. (35, S. 63)


12.12.1965

 

Drei Bundesbürger ermöglichen unter mißbräuchlicher Benutzung von US-Militäruniformen drei Bürgern der DDR die Republikflucht. Vertreter der Westmächte billigen in den folgenden Tagen den Protest der DDR und dringen auf Strafverfolgung der Fluchthelfer. (31, S. 194)


13.12.1965

 

13. - 18. 12. 1965
Auf dem 11. Plenum des ZK sagt Walter Ulbricht: »Ich bin der Meinung, Genossen, mit der Monotonie des Yeah-yeah-yeah sollte man Schluß machen.« Erich Honecker propagiert eine »Saubere Leinwand« - Verbot von 12 Filmen. Die zweite Etappe des Neuen Ökonomischen Systems wird beschlossen. (35, S. 63)


16.12.1965

 

Das Politbüro-Mitglied der Sozialistischen Einheitsgewerkschaft (SED) in der DDR, Erich Honecker, wirft den jungen Schriftstellern der DDR eine unsozialistische Haltung vor, weil sie sich zu stark an Themen wie Sexualität und Gewalt orientieren. (31, S. 196)


18.12.1965

 

Bildung des Staatssekretariats für gesamtdeutsche Fragen unter Leitung von Joachim Herrmann. (35, S. 63)


20.12.1965

 

Der Ostberliner Wissenschaftler Rudolf Havemann fordert in einem »Spiegel«-Artikel den Aufbau einer neuen Kommunistischen Partei in der Bundesrepublik ohne stalinistische Orientierung. Damit übt Havemann indirekt Kritik an der Staatsführung der DDR. (31, S. 196)


21.12.1965

 

Die Volkskammer der DDR verabschiedet ein neues Familiengesetzbuch, das u.a. bei Scheidungen das Schuldprinzip abschafft. Das gleichzeitig wesentlich erleichterte Scheidungsverfahren verlangt im Grundsatz nur noch die Willenserklärung eines Ehepartners. (31, S. 196)

 

Gründung des FC Magdeburg als erster selbständiger Fußballclub der DDR. (35, S. 63)


22.12.1965

 

Der Ministerrat der DDR beschließt ein Gesetz über die Einführung der Fünftagewoche in jeder zweiten Woche und die Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von 48 auf 45 Stunden für die 3 Mio. Arbeitskräfte. Zugleich löst er den Volkswirtschaftsrat auf und richtet neun neue Industrieministerien ein. (31, S. 196)


23.12.1965

 

Nach Mitteilung der tschechoslowakischen Regierung werden die Grenzschutzanlagen zwischen der DDR und der ÇSSR abgebaut, da wegen der geschlossenen Grenze zwischen der Bundesrepublik und der DDR die Einschleusung von westlichen Agenten nicht mehr befürchtet werden müsse. (31, S. 196)


26.12.1965

 

Beim Versuch, am Berliner Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße DDR-Bürgern zur Republikflucht zu verhelfen, wird der 27jährige ehemalige DDR-Bürger Heinz Schönhuber von Grenzposten der DDR erschossen. Der Vorfall ruft heftige Proteste der Westmächte hervor. (31, S. 196)


27.12.1965

 

Angesichts der weihnachtlichen Grenzzwischenfälle fordert der Sonderbeauftragte des Bundeskanzlers für Berlin, Ernst Lemmer, von der DDR die Zurücknahme des Schießbefehls. (31, S. 196)