03.10.1972 |
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Die DDR führt bei eintägigen Sofortbesuchen in Berlin (Ost) und der
DDR ein neues Verfahren ein. Westberliner erhalten künftig
Berechtigungsscheine, mit denen sie auf Antrag sofort eine
Einreiseerlaubnis erhalten. Die Berechtigungsscheine gelten drei Monate
und ermöglichen maximal acht Besuche. (47, S. 160)
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06.10.1972 |
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Im Vorfeld des deutsch-deutschen Grundvertrags beschließt der
Staatsrat der DDR als Geste des guten Willens die bisher umfangreichste
Amnestie für Tausende – auch politischer – Häftlinge. (47, S. 160) |
08.10.1972 |
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Indien und die DDR nehmen diplomatische Beziehungen auf. Seitens der
CDU/GSU-Opposition wird der Beschluß Indiens als ein schwerer Mißerfolg
der Deutschland- und Ostpolitik der Bundesregierung gewertet. (47, S.
160)
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16.10.1972 |
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DDR-Bürger, die vor dem 1. Januar 1972 das Land verlassen
haben, verlieren die DDR-Staatsbürgerschaft und werden strafrechtlich
nicht mehr verfolgt. (47, S. 162)
Durch das Gesetz über den Ministerrat der DDR wird der Ministerrat
als Regierung der DDR staatsrechtlich verankert und erhält auf Kosten
des Staatsrates größere Kompetenzen. (47, S. 162)
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17.10.1972 |
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Der Verkehrsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der
DDR vom 26. Mai 1972 tritt in Kraft. (47, S. 162)
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18.10.1972 |
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Erstmals seit dem Abbruch interzonaler Gewerkschaftsgespräche 1948
findet ein Spitzengespräch zwischen dem Deutschen Gewerkschaftsbund
(DGB) der Bundesrepublik Deutschland und dem Freien Deutschen
Gewerkschaftsbund (FDGB) in Berlin (Ost) statt (bis 19. 10.). Wie
DGB-Chef Heinz Oskar Vetter anschließend der Presse mitteilt, habe man
zunächst alle strittigen Fragen ausgeklammert. (47, S. 162)
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20.10.1972 |
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Nach den Worten von SED-Chef Erich Honecker soll der angestrebte
Grundvertrag »den tiefen Graben zwischen der DDR und der BRD einebnen«.
Auf einer Funktionärskonferenz des Jugendverbandes der DDR, Freie
Deutsche Jugend (FDJ), in Berlin (Ost) sagt Honecker ferner, die
Verhandlungen über den Vertrag könnten »sehr schnell« zum Abschluß
kommen. (47, S. 162)
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